Bei Sturm wird nach dem glücklichen 1:0-Erfolg gegen den LASK nichts beschönigt sondern schonungslos aufgezeigt, was gegen den Aufsteiger in der ersten Halbzeit überhaupt nicht funktionierte. "Das war die schlechteste Halbzeit in diesem Jahr und über das erträgliche Maß nicht gut", sagt Geschäftsführer Sport Günter Kreissl. Der den Comebacker-Qualitäten seiner Truppe aber viel abgewinnen kann. "So zurückzukommen", schwärmt er "das ist Wahnsinn."
"Wir könnten auch 3:0 hinten sein", analysiert Stefan Hierländer. In der zweiten Hälfte hätten die Grazer vieles besser gemacht, "es war aber noch immer nicht unser Spiel. Diesen glücklichen Sieg nehmen wir gerne mit", sagt der Mittelfeldakteur.
Zweikampfstatistik als größtes Problem
Bei seiner Analyse ins Detail geht Franco Foda und sieht den Hund in der schwachen Zweikampfstatistik der Grazer begraben. Nur 40 Prozent der Zweikämpfe konnten die Spieler von Sturm in der ersten Halbzeit für sich entscheiden. "Wenn dann beide Mannschaften im 3-4-3-System spielen und du am Feld zehn klare Zweikampf-Paare hast, dann musst du diese Duelle für dich entscheiden", sagt Foda.
Dabei wäre das Auftreten, das aggressive Anlaufen der Linzer, für Foda und die Mannschaft keine Überraschung gewesen. "Wir haben genau gewusst, wie sie anlaufen, der Plan war die erste Pressinglinie zu überspielen. Mit unserem Kurzpassspiel haben wir ihnen ins Programm gespielt." Darum hätte er in der Pause auch Marvin Potzmann, der nach einem Schlag auf die Hüfte leicht angeschlagen war, durch Philipp Zulechner ersetzt und auch auf ein 4-4-2 bzw. 4-2-3-1 umgestellt.
Das wäre auch der Grund gewesen, warum die Grazer in der zweiten Hälfte das Spiel diktierten, von den Linzern nicht mehr so unter Druck gesetzt wurden. Die erste Halbzeit verleitet Foda aber dann doch zu dem Satz: "Aufgrund der ersten Hälfte wäre ich mit dem 0:0 zufrieden gewesen." Klarer Nachsatz: "Vor dem Spiel wäre ich das nicht gewesen."
Graz-Heimkehrer Emanuel Pogatetz sagte nur: "Ich gratuliere Sturm zum Sieg, auch wenn er unverdient war."