Die Tage von Franco Foda als Sturm-Trainer sind gezählt. Der 51-Jährige sagt zwar, dass alles wie immer läuft, aber irgendwie strahlt der Deutsche eine gewisse Leichtigkeit aus. Das zeigt sich im persönlichen Umgang und auch daran, dass Foda sein Auto gestern auf den gekennzeichneten Parkplatz des Geschäftsführers stellte, nicht auf den des Trainers. Ein kleiner Indiz für seine aktuelle Unbeschwertheit.
Nachlässig wird Foda im Herbstfinish aber nicht. Er arbeitet akribisch wie immer, gibt im Training emotional die Hinweise wie eh und je. Die Spieler ziehen mit. Mit der Bestellung von Foda als Teamchef änderte sich also fast nichts. Und in Bezug auf das heutige Spiel (16.30 Uhr) in Salzburg braucht sich bei den Schwarz-Weißen im Vergleich zum jüngsten Duell ohnedies nichts zu ändern. Sturm siegte durch einen Treffer von Alar 1:0. Welche Mannschaft hat im Bundesliga-Spitzenspiel heute Vorteile hat, ist schwierig zu sagen.
Die Goalgetter.Deni Alar traf bei allen drei Sturm-Siegen in jüngster Vergangenheit. Aktuell hält er bei neun Saisontoren. Und damit liegt er gemeinsam mit Salzburgs Munas Dabbur an der Spitze der Torschützenliste. Dabbur traf gegen Sturm noch nie.
Die Torhüter. Jörg Siebenhandl ist seit dieser Saison die neue Nummer eins im Sturm-Tor, löste Christian Gratzei ab. Bei Salzburg wurde der Generationenwechsel im laufenden Spieljahr vollzogen. War Andreas Walke zum Beginn der Meisterschaft noch gesetzt, steht seit zwei Spielen Cican Stankovic im Tor.
Die Gerüchte. Zwei Spieler stehen derzeit unter genauer Beobachtung. Sturms Shooting-Star Dario Maresic wird mit etlichen Klubs in Verbindung gebracht. Salzburgs Brasilianer Paulo Miranda möchte zurück in seine Heimat. Atletico Mineiro und Gremio Porto Alegre sollen Interesse haben. Ob es in beiden Fällen bereits im Winter zu Transfer kommt, wird man sehen.
Die Trainer. Franco Foda (51) ist erfahren, hat mit Sturm Titel geholt und spielte in der Europa League. Der um zehn Jahre jüngere Marco Rose steht am Angang seiner Trainerkarriere bei Salzburgs Bundesliga-Team, wurd mit der U19 aber immerhin Youth-League-Sieger.
Die Fans. Der wohl eklatanteste Unterschied zwischen den beiden Vereinen. Die Sturm-Fans unterstützen ihre Mannschaft seit Jahren in jedem Stadion Österreichs und Europa lautstark. Sie sind kritisch, überraschten aber am Freitag mit einem Brief positiven Inhalts an ihre Mannschaft. In Salzburg entwickelt sich die Fangemeinde mäßig schnell.
Die Stadien. Ein Vergleich ist eigentlich nicht zulässig. Während in Salzburg ein Schmuckstück steht, muss man in Graz hoffen, dass die Arena wenigstens in einer Art und Weise renoviert wird, dass sie den zeitgemäßen Standards einigermaßen entspricht.
Die Saison. Die letzte und bisher einzige Liga-Niederlage kassierten die „Bullen“ ausgerechnet gegen Sturm. Neun Siege und vier Remis zeigt die Statistik. Die Grazer gingen zweimal als Verlierer vom Platz, dafür zehn Mal als Sieger bei zwei Spielen mit Punkteteilung. Spannung ist heute jedenfalls garantiert.