Das Duell zwischen Tabellenführer Sturm Graz und dem zweiten Verfolger Rapid verspricht am Samstag (16.00 Uhr auf Sky und im Liveticker der Kleinen Zeitung) schon zum Auftakt der 14. Runde der Fußball-Bundesliga heimischen Kick "auf Topniveau", wie Rapid-Coach Goran Djuricin es formulierte. Im Schlager könnte seine Elf den Grazern mit einem Sieg bis auf drei Punkte nahe kommen.
Geht es nach den aktuellen Siegesserien, sind Sturm und Rapid derzeit die Teams der Stunde: Die Grazer haben fünf, die Hütteldorfer sieben Pflichtspiel-Erfolge en suite am Konto. "Wir haben viel Selbstvertrauen, ich glaube, dass wir drei Punkte holen", meinte Rapids Innenverteidiger Lucas Galvao. Wie schon Djuricin in den Tagen zuvor stieg Rapids Sportgeschäftsführer Fredy Bickel aber auch auf die Euphoriebremse: "Wir sind im Soll, nicht mehr und nicht weniger. Wir werden nicht abheben und demütig bleiben."
Rapid auch mit Remis zufrieden
Der bisher letzte Sieg Rapids in Graz datiert vom 21. Februar 2016, beim 2:0 gelangen Philipp Schobesberger zwei Kontertore. Djuricin wäre im Schlager auch mit einem Zähler nicht unzufrieden. "Wir wollen den Tabellenführer fordern. Ich hoffe, dass wir mindestens einen Punkt mitnehmen. Wenn wir die Balance finden, ist vieles möglich", sagte der 43-Jährige. Aber auch er weiß: "Jeder Lauf endet einmal. Ich hoffe natürlich nicht, am Samstag."
Djuricin, seit dieser Woche mit der UEFA-Pro-Lizenz ausgestattet, erwartet im zweiten Saisonduell der beiden Teams hohe Intensität. "Ich rechne mit einem offensiven Sturm, es wird wohl eine heftige Partie", erklärte er. Dazu komme, dass die bekannt leidenschaftlichen Fangruppen in der ausverkauften Merkur-Arena von Graz für eine denkbar dichte Atmosphäre sorgen würden. "Das Duell hat fast Derbycharakter, es wird sicher eine Megastimmung geben", meinte Djuricin, dem weiterhin das verletzte Quartett Dibon, Mocinic, Pavelic, Thurnwald fehlt.
Foda: "Bin mit Leib und Seele Sturm-Trainer"
Vorfreude war auch bei Franco Foda zu spüren, der die "Blackys" erstmals in seiner Doppelfunktion als Sturm-Coach und ÖFB-Teamchef aufs Feld führt. "Ich bin bis zum Ende der Herbstmeisterschaft mit Leib und Seele Sturm-Trainer, der ganze Fokus liegt am Spiel", stellte der Deutsche klar. "Es ist das Spiel des Jahres, wir sind gut vorbereitet."
Wie gut es in Graz derzeit läuft, zeigt der aktuelle Vereinspunkterekord nach 13 Runden, in denen man 31 Zähler sammelte. Selbst unter Trainerlegende Ivica Osim hatte man zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft kein derart dickes Konto: 1997/98 hielten Ivica Vastic und Co. bei 30 Zählern. Besser bilanzierte nach 13 Runden in den letzten 20 Jahren überhaupt nur der FC Tirol, der 2001/02 35 Punkte bzw. 1999/00 33 Punkte aufwies.
Auch Stürmer Deni Alar, von Foda in den ÖFB-Kader für das Uruguay-Spiel einberufen, betonte, für das Duell mit Rapid zu brennen. "Jeder freut sich auf das Spiel, da mus man keinen extra motivieren", erklärte der Stürmer vor der Partie gegen seinen einstigen Arbeitgeber. "Es sind die einzigen Teams, wo beide Fans unglaubliche Stimmung machen. Unser Ziel sind drei Punkte."