Nach der 1:2-Niederlage bei Admira hat sich Geschäftsführer Günter Kreissl den eigens verpassten Maulkorb abgelegt und bittet um Verständnis für seine vorübergehende "Sprachlosigkeit". Die Mischung aus Ärger und Enttäuschung habe ihm ordentlich zugesetzt.
Auf die Frage nach den Lehren der Niederlage sagte Kreissl: "Die Lehre ist, dass wir noch viel zu lernen haben. Das war ein grober Unfug, den wir da abgeliefert haben, ein Selbstfaller. Man darf von den Spielern schon die Qualität und die Intelligenz verlangen, so eine Partie mit einem Unentschieden zu beenden. Wir haben unser Hoch gut gemeistert, keiner ist abgehoben und alle sind hungrig nach Erfolgen geblieben. Jetzt wird sich zeigen, wie wir als Klub mit Negativerlebnissen, die zum Fußball dazugehören, umgehen."
Dass die Mannschaft nach der Länderspielpause den Rhythmus verloren habe, verneint Kreissl und verweist darauf, dass man gegen den LASK bei sämtlichen statistischen Daten besser gewesen sei. "Wir sind weit weg von einer Katastrophe, aber jetzt ist es wichtig, den Trend richtig zu erkennen", sagt Kreissl. Und der Pegel schlägt derzeit nicht in die positive Richtung. Eine Trendumkehr braucht es nicht, einige Schrauben sollten dann doch angezogen werden.
Keine Zeit zu grübeln
Franco Foda, nach dem Spiel noch außer sich, gab sich tags darauf wieder etwas ruhiger. "Wir dürfen jetzt nicht alles schlechtreden, aber auch nicht schönreden", sagt der Trainer. Auch ihn ärgert es, dass die Mannschaft nicht in der Lage ist, "einmal auf X zu spielen". In der Spielnachbetrachtung habe man Klartext gesprochen und die Fehler analysiert, die zur unnötigen und bitteren Niederlage geführt haben.
Foda fordert klar: "Wir müssen sehr schnell wieder in die Spur kommen."
Noch ist kein Spieler ins Grübeln gekommen. Geschieht dies, wird der Weg zurück zum Erfolg ein steiniger. Derzeit sind es „nur“ zwei Niederlagen, eine unglückliche und eine dumme. „Wir müssen wieder konzentrierter sein und jeder muss in jedem Spiel an sein Limit gehen“, sagt Foda.
Am Mittwoch (18 Uhr, ORF Sport+, live) im ÖFB-Cup auswärts gegen Anif, den aktuell Zweitplatzierten der Regionalliga West, können die Schwarz-Weißen Teil I der Rehabilitation starten. Foda kündigte einige Umstellungen in der Anfangsformation an und warnt: „Diese Mannschaft ist stark, man darf sie nicht unterschätzen.“ Teil II und III der Wiedergutmachung sollen nach Aussage von Kreissl dann in den Spielen gegen Altach und St. Pölten folgen.