Fuchsteufelswild war Deni Alar nach dem 1:2 gegen den LASK, Sturms erster Saisonniederlage. „Wir sind Tabellenführer. Wahrscheinlich hat jeder geglaubt, dass das gegen den Aufsteiger locker gehen wird“, sagte der Bundesliga-Toptorjäger, der mit seinem Elfmetertreffer den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich beisteuerte. Dennoch ärgerte sich der 27-Jährige über die schwache Vorstellung in der ersten Spielhälfte. „Wir haben die Zweikämpfe nicht gewonnen und waren immer einen Schritt zu spät. Zur Pause hätte man die ganze Mannschaft austauschen können.“ Nachsatz: „Wenn wir nächste Woche gegen die Admira wieder so auftreten, verlieren wir wieder.“
Diese harten Worte sind Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses. Darbietungen weit unter dem eigenen Anspruch werden nicht einfach hingenommen und keineswegs schöngeredet – nicht nur von Alar. Selbst Sturms starke Darbietung in der zweiten Spielhälfte änderte daran nichts. Eine ungewohnte Situation für so manchen Betrachter. Immerhin war es bei den Steirern etwa in der Vorsaison noch öfters der Fall, Schiedsrichterfehlentscheidungen, unglückliche Spielverläufe oder andere Ausreden als Begründung für eine Niederlage zu verwenden. Diese Mentalität, den kleinsten anbahnenden Einbruch sofort im Keim ersticken zu wollen, könnte sich in Anbetracht der Konkurrenz, die in diesem Bereich ihre größte Schwäche hat, als großer Trumpf erweisen.
„Mir sind die Analysen der Spieler schon fast zu kritisch“, meint Günter Kreissl, Sturms Geschäftsführer Sport. „Klar war die erste Hälfte nur durchschnittlich, aber nach der Pause haben wir uns richtig viele Chancen herausgespielt. Die zweite Spielhälfte war ganz toll.“ Die Oberösterreicher hielten eine tolle Serie aufrecht. Seit 30 Heimspielen verlor die Glasner-Truppe nicht mehr. „Der LASK hat es gegen uns gut gemacht, da kann man schon einmal als Verlierer vom Platz gehen“, sagt Kreissl. „Groß verdauen müssen wir nach unserer Vorstellung nicht und todunglücklich brauchen wir schon gar nicht sein. Aber klar muss man bei einer Niederlage die richtigen Schlüsse ziehen. Mir gefällt, dass die Mannschaft sofort wieder Hunger entwickelt.“
Nachdem die Konkurrenz Sturms Umfaller nicht richtig nutzen konnte, steht schon jetzt fest, dass die Mannschaft von Trainer Franco Foda auch nach dem Auswärtsspiel bei der Admira am Samstag die Tabellenführung innehaben wird. In der Südstadt wird auch wieder Stefan Hierländer dabei sein, der diesmal gesperrt war. „Er hat uns schon sehr gefehlt. Stefan hat sich in dieser Saison zu einem absoluten Führungsspieler entwickelt“, erklärt Kreissl.