Beim SK Sturm läuft es zurzeit richtig rund. Die Profis haben in der Bundesliga einen neuen Startrekord aufgestellt und führen die Tabelle nach fünf Runden mit dem Punktemaximum an. In der Regionalliga stehen die Amateure ebenfalls auf Platz eins. Dazu kämpft Sturms Damenmannschaft ab Dienstag in Nikosia (Zypern) um den Einzug in die Champions League. „Klar ist das Wohlbefinden derzeit sehr gut. Das ist eine schöne Momentaufnahme“, sagt Günter Kreissl, Sturms Geschäftsführer Sport. „Größtes Lob gebührt dem Trainerteam, allen Betreuern und der medizinischen Abteilung. Sie leisten einen super Job.“
Wenngleich noch 31 Runden ausständig sind, sollte ein Blick auf die Kadersituation Optimismus verbreiten. Mit Lukas Spendlhofer, Luan, Marc Schmerböck, Oliver Filip und Martin Ovenstad hat ein Quintett verletzungsbedingt oder nicht spielfit noch keine Einsatzminute in der Meisterschaft gespielt. Kapitän Christian Schulz (63 Einsatzminuten) und Christian Schoissengeyr (2) verhalfen mit ihrer spärlichen Präsenz Dario Maresic zu seiner explosionsartigen Entwicklung.
Der 17-Jährige dirigiert die Abwehr bereits wie ein Routinier. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis alle zur Verfügung stehen. „Einige Spieler haben noch Luft nach oben. Dazu sind einige erst jetzt fit, sodass sie in den Spielbetrieb voll einsteigen. Da gibt es schon noch versteckte Reserven“, sagt Kreissl, der glaubt, dass der erhöhte Konkurrenzkampf neue Kräfte freisetzt. „Es überwiegt sicher der Vorteil, dass der Konkurrenzkampf angeheizt wird, gegenüber jenem des möglichen Nachteils, dass es dann mehr unzufriedene Spieler gibt. Dafür ist die Mannschaft viel zu sehr eingeschworen und auf den größtmöglichen Erfolg bedacht.“
Ein neuer Spieler für Sturm
Ein neuer Spieler dürfte heute präsentiert werden, auch wenn Kreissl diesbezüglich keine Auskunft geben will, „weil noch nichts abgeschlossen ist“. Gerüchteweise könnte es sich dabei um ein Stürmertalent aus dem Ausland handeln, der ein anderer Spielertyp als Deni Alar und Philipp Zulechner sein soll und so der Offensive noch mehr Variantenreichtum bescheren kann.
Mit dieser Verpflichtung soll das Einkaufsprogramm für diese Transferperiode abgeschlossen sein. „Und wir haben auch nicht vor, Leistungsträger abzugeben. Dafür haben wir durch die Transfereinnahmen und die Steigerung in allen Bereichen wie Ticketing oder Sponsoring einen finanziell zu hohen Polster“, erklärt der 43-Jährige, der Einblicke in künftige Investitionen gibt. „Wir wollen in die Infrastruktur in Messendorf investieren. Die Plätze gehören einfach erneuert.“
16 Verträge laufen aus
So wie sich Trainer Franco Foda (der am Sonntag mit Co-Trainer Thomas Kristl bei LASK gegen Altach spionierte) nicht ausruhen kann und die Mannschaft ab Dienstag (heute trainingsfrei) auf den Schlager gegen Salzburg (Sonntag, 16.30 Uhr) vorbereitet, wartet auch auf den Geschäftsführer Sport jede Menge Arbeit. Immerhin laufen im Sommer 2018 nicht weniger als 16 Verträge aus. Es gibt aber bei sechs Akteuren die Möglichkeit, per Option zu verlängern. „Ich bin guter Dinge, dass wir auch in der nächsten Saison gut aufgestellt sind. Immerhin haben wir auch hoffnungsvolle Spieler, die verliehen sind, und aus dem eigenen Nachwuchs drängen neue Talente nach. Die Arbeit unseres Personal Coaches Günther Neukirchner, der rund 20 Talente betreut, macht sich bezahlt“, sagt Kreissl.
Saisonziele sind bei Sturm nicht gern gesehen. „Ein Europacup-Startplatz sollte unser Minimalziel sein, weil es heuer fünf davon gibt. Wir sind durch unsere Darbietungen im Europacup schon etwas auf den Geschmack gekommen, keine Frage“, erklärt Kreissl.
Die nächsten Wochen werden zeigen, wo der Weg für die Steirer in dieser Saison hingeht. Die Vorzeichen stehen aber gut, dass mehr als eine erfolgreiche Momentaufnahme dahintersteckt. Oder wie es Thorsten Röcher formuliert: „Da kann etwas Großes entstehen.“