Mit dem Punktemaximum von zwölf Punkten nach vier Runden fährt der SK Sturm am kommenden Samstag nach Wien und möchte gegen die Rapidler, die gestern bei der Admira eine 1:3-Niederlage kassiert hatten, seinen Erfolgslauf verlängern.

Vier Siege zum Saisonauftakt schafften die Schwarz-Weißen zuletzt in der Saison 1983/84, damals unter Trainer Gernot Fraydl, allerdings in einer 16er-Liga. "Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, sie können einen kleinen Teil der Geschichte schreiben und zu jenen Spielern zählen, die 2017 einen guten Start mit vier Siegen hingelegt haben. Das ist jetzt passiert. Das ist schön, aber nur eine Momentaufnahme", sagt Trainer Franco Foda. Die Tabellenführung ist das Produkt eines funktionierenden Spiels einer harmonierenden Mannschaft.

Aktuell ist das Team in der Lage, auch tief stehende Gegner – wie der WAC am Samstag einer war – gut zu bespielen und sich geduldig durch die dichte Abwehrformation zu arbeiten. Die neue Flexibilität, die hohe Laufbereitschaft und die durch die erfolgreichen Spiele gewonnene Passsicherheit machen die Grazer aktuell unberechenbar.

Gute Belastungssteuerung

Präsident Christian Jauk findet die derzeitige Mannschaft aufgrund der aktuellen Darbietungen einfach "nur geil". Auch deshalb, weil die Grazer Formschwankungen einzelner Spieler ausmerzen können. Bringen Kreativkräfte nicht ihre mittlerweile bereits gewohnte Qualität auf dem Platz, bleiben das Team aufgrund seiner Dynamik stets gefährlich.
Sturm hat in der intensiven Vorbereitung die Belastungssteuerung exakt auf die ersten Wochen des Spieljahres ausgelegt und in den englischen Wochen hauptsächlich regeneriert. Dadurch behielt die Truppe ihre Spritzigkeit.

Die Tabellenführung ist Trainer Foda zu diesem Zeitpunkt der Meisterschaft "nicht wichtig. Viel wichtiger ist für mich, dass ich sehe, wie sich die Mannschaft bewegt und wie sich einige Spieler entwickeln. Das ist schön", sagt der Deutsche, bleibt allerdings weiterhin bei seiner Forderung nach weiterer harter Arbeit. "Wir müssen jetzt in der Hochphase demütig bleiben", sagt Foda.

Sturm wird an jenen Dingen arbeiten, die dem Trainer bei den bisherigen Auftritten nicht ganz so gut gefallen haben. Das ist zum einen die Chancenauswertung und zum anderen individuelle Fehler im Defensivverhalten. "Wir analysieren jedes Spiel tiefgründig, egal ob Sieg oder Niederlage", sagt der Coach, der gestern den nächsten Gegner Rapid in der Südstadt beobachtet hat.