Sturm Graz hat in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation Fenerbahce Istanbul mehr als nur Paroli geboten. Am Ende hat es nach dem 1:2 in Liebenau und dem 1:1 im Stadion von Fenerbahce nicht zum Aufstieg gereicht (den ausführlichen Spielbericht gib es hier). "Mannschaftlich", sagt Geschäftsführer Sport Günter Kreissl "waren wir ebenbürtig. Gegen solche Mannschaften entscheidet individuelle Klasse." Da hat Fenerbahce mehr als Sturm, daran besteht kein Zweifel. Mathieu Valbuena ist ein Spieler mit Weltformat.

Bezeichnend die Szene nach etwas mehr als einer Stunde: Bei den Türken macht sich kein Geringerer als Robin van Persie bereit, bei Sturm Fabian Schubert. Van Persie blieb farblos, Schubert hätte die Partie zugunsten der Grazer drehen können.

Das sagt der Trainer

"Defensiv waren wir in der ersten Hälfte sehr gut organisiert", analysiert ein zufriedener Franco Foda nach der Partie das 5-4-1 bei Ballbesitz des Gegners. Die Räume, die seine Mannschaft im offensiven 3-4-3 durch die Doppelung auf den Außenbahnen vorgefunden hat, hätte seine Elf aber zu wenig genützt. "In der Box hat Deni Alar zu wenig Präsenz gezeigt, Thorsten Röcher ist zu wenig eingerückt", erklärt Foda, warum die guten Angriffe über rechts weitestgehend ungefährlich blieben. Mit der Offensiv-Leistung in der zweiten Hälfte ist Foda zufrieden. "Wenn wir 90 Minuten so gespielt hätten, wäre noch mehr drinnen gewesen", sagt der Trainer.

Die defensive, abwartende Spielweise der ersten Hälfte war nicht Teil des Plans. "In der ersten Hälfte waren wir zu passiv, wir haben den Ball zu wenig gehalten und wollten früher draufgehen", sagt Foda. Die Variabilität im System stellte Sturm gegen Fenerbahce einmal mehr unter Beweis. Das übliche 4-4-2 oder 4-2-3-1 kann in Graz noch gespielt werden - muss es aber nicht. "Kompliment an das Trainerteam. Sie haben in einer schwierigen Phase sehr viel richtig gemacht und diese taktische Variabilität mit der Mannschaft einstudiert", sagt Kreissl.