Das letzte Mal, dass Fenerbahce Istanbul eine Saison nicht als Meister oder Vizemeister abgeschlossen hat, war vor neun Jahren. Und eben in der vergangenen Saison. Das ist auch der Grund, warum der 1907 gegründete Klub das Rückspiel gegen Sturm Graz nicht auf die leichte Schulter nehmen wird. Sollte das Rückspiel misslingen - der Unmut der Fans wäre groß. "Wir wissen was auf uns zukommt. Wir wissen, dass wir dagegenhalten müssen, wissen aber auch, dass wir Möglichkeiten vorfinden werden", sagt Innenverteidiger Roman Neustädter.
Der Torschütze vom Hinspiel wird wieder mit Martin Skrtel in der Innenverteidigung spielen. Der Norweger Simon Kjaer wechselte zu Sevilla. "Das ist ein Verlust für die Mannschaft, wir werden den Abgang als Kollektiv kompensieren", sagt Neustädter. Und mit attraktiven Neuerwerbungen. Matthieu Valbuena hat schon in Graz gezeigt, was er kann. Mauricio Isla bleibt Sturm Graz erspart. Der Chilene wird von Trainer Aykut Kocaman noch geschont. Der Außenverteidiger aus Chile war beim Confed-Cup im Einsatz und hatte kaum Pause.
"Wir sind im Vorteil"
Wie Franco Foda sieht auch der Trainer von Fenerbahce seine Mannschaft leicht im Vorteil. "Unsere Ausgangsposition hat sich nicht verbessert, aber sie ist nicht aussichtslos", sagt Foda. "Ich habe schon nach dem Schlusspfiff gesagt, dass wir im Vorteil sind", sagt Kocaman. Weist aber darauf hin, dass Sturm in Graz vor allem in der Schlussphase des Hinspieles gezeigt hätte, "wozu sie in der Lage sind". Mit der Leistung seiner Mannschaft in Graz war Kocaman nicht zufrieden. "Bei uns fehlte einiges. Aber wir spielten auch gegen einen sehr guten Gegner."
Fenerbahce ist noch in der Vorbereitung, der Ligabetrieb in der Türkei beginnt erst am 12. August. Bis dahin wird Isla ein Thema sein. Und auch Robin van Persie, der möglicherweise auch schon gegen Sturm in der Startaufstellung stehen wird. "Wenn er das Abschlusstraining absolvieren kann, spielt er", sagte Kocaman vor dem Abschlusstraining.
Gegen - möglicherweise - van Persie wird Foda Dario Maresic und einen zweiten Innenverteidiger ins Rennen schicken. Ob das Charalampos Lykogiannis oder Patrick Puchegger sein wird, weiß bisher nur Foda selbst. "Ich habe mich schon entschieden", sagt der Sturm-Trainer. Luan dürfte spielen, die Arbeitsgenehmigung ist da - körperlich habe er aber noch Defizite, sagte Foda. Vor mehr als 30.000 Zuschauern kann auch Philipp Zulechner wieder auf Torjagd gehen. Und auch James Jeggo ist bei Sturm wieder fit.