Abspecken! So lautete der Plan des SK Sturm in der Sommerpause. Günter Kreissl, dem Geschäftsführer Sport, ist es gelungen, genau dies umzusetzen. Der aufgeblähte Kader von bis zu 29 Spielern wurde radikal ausgedünnt. "Es waren im Vorjahr sicher zu viele Leute da. Derzeit haben wir 23 Spieler, die für die kommende Saison fix eingeplant sind. Wenn wir am Ende 24 oder 25 haben, sind wir im Plansoll", erklärt der 43-Jährige.
Im Training ist derzeit mit Torhüter Daniel Lück ein Akteur dabei, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, der aber in den Planungen keine Rolle mehr spielt. Sollte er einen Klub finden, darf der Deutsche gehen. Weiters ist es gut möglich, dass einer der jungen Torhüter, nämlich Tobias Schützenauer (20) oder Fabian Ehmann (18), bei entsprechendem Angebot ein Jahr verliehen wird, damit er Spielpraxis sammeln kann.
"Ausgewogen" beschreibt die Kaderzusammenstellung perfekt. Beinahe jede Position ist doppelt besetzt. Als Trumpf im Ärmel könnte sich herausstellen, dass fast alle Protagonisten in mehreren Mannschaftsteilen zum Einsatz kommen können. Marvin Potzmann und Stefan Hierländer stechen dabei mit fünf möglichen Positionen als absolute Allrounder heraus.
Die Defensive ist noch nicht komplett
Sorgen bereitet derzeit nur die Defensive. Mit Charalampos Lykogiannis steht Trainer Franco Foda derzeit nur ein etatmäßiger Linksverteidiger zur Verfügung. Deshalb wird heute wohl die Verpflichtung von Testkandidat Patrick Puchegger offiziell bekannt gegeben. Der Vorteil des 22-jährigen Niederösterreichers, zuletzt in Diensten des FC Bayern München: Er kann links hinten und als Innenverteidiger spielen. Genau das kommt den Grazern gerade recht. Christian Schoissengeyr fällt verletzungsbedingt noch sicher zwei Monate aus.
Dazu fehlt Lukas Spendlhofer weiter im Training. Wie schwerwiegend seine Knieverletzung tatsächlich ist, konnte noch nicht eindeutig ermittelt werden. Deswegen sieht der Trainer auch Handlungsbedarf: "Es wäre nicht optimal, wenn wir mit zwei Innenverteidigern in die Saison gehen. Daher suchen wir einen, der in der Abwehr links und auch innen spielen kann", sagt Foda, bevor er präzisiert: "Aber selbst, wenn ein Spieler alle Positionen spielen kann: Er muss auch so gut sein, dass er uns weiterhilft."
Die Neuzugänge machen Hoffnung
Dass die bisherigen Neuzugänge Sturm weiterhelfen können, haben sie in der Vorbereitung bereits unter Beweis gestellt. Torhüter Jörg Siebenhandl strahlt Präsenz aus und kann auch gut mitspielen. Thorsten Röcher beackert den Flügel und bewies mit vier Treffern in drei Testspielen seine Torgefährlichkeit. Peter Zulj überzeugt mit technischer Beschlagenheit und der seltenen Gabe, "tödliche Pässe" spielen zu können.
Oliver Filip bringt beeindruckende und in der Vorsaison in dieser Form nicht vorhandene Dynamik ins Spiel der Grazer. Genau dieses Mosaiksteinchen könnte das Spiel der Schwarz-Weißen enorm aufwerten.
Ein Blick auf den Altersschnitt (rund 24 Jahre) unterstreicht, wie entwicklungsfähig diese Mannschaft noch ist. Bis auf Christian Gratzei (35) und Kapitän Christian Schulz (34) sind alle Spieler zwischen 17 und 27 Jahre alt – noch. Am Samstag feiert Fabian Koch seinen 28. Geburtstag.