Sturm Graz, Mannschaft der Stunde, geht am Samstag (18.30 Uhr) gegen die SV Ried als Favorit ins Heimspiel. Doch die Nachzügler aus dem Innviertel sind auf dem Vormarsch, fügten zuletzt Rapid beim 4:2 eine schwere Schlappe zu. Und die bisher einzige Saisonniederlage Sturms geht auch auf das Konto der "Wikinger". Sturm-Coach Franco Foda wird in jedem Fall zum Rekordmann.

Für Foda wird es das 308. Bundesligaspiel als Trainer der Grazer sein, damit überholt er Franz Lederer, der es mit Mattersburg auf 307 Partien brachte. "Ich identifiziere mich mit diesem Club und bin stolz, so lange bei einem Verein zu sein. Mich kann nichts mehr erschüttern, ich habe alles miterlebt", meinte der 50-Jährige, der 1997 als Aktiver zu den "Blackys" kam und diese schließlich zwischen 2006 und heute nur mit Ausnahme der Zeitspanne zwischen 2012 und 2014 stets betreute.

Foda warnt

Vor dem Gegner warnte Foda pflichtgemäß. "Ried ist eine Mannschaft, die eine sehr gute Organisation aufweist, extrem schnelle Spieler hat und im Konter sehr gefährlich ist. Mit Ademi und Nutz wurde der Kader auch noch mit sehr guten Spielern verstärkt", erklärte er. Doch die eigene Brust ist nach zehn Siegen in zwölf Pflichtspielen breit: "Wir spielen zuhause gut und stark und werden bis zur letzten Minute alles abrufen."

Die Länderspielpause sei gut genützt worden, nicht zuletzt der Ende August geholte Stürmer Philipp Zulechner, der gegen Ried erstmals im Kader stehen wird, habe sich von seiner guten Seite gezeigt. "Ich wachse immer besser in die Truppe hinein, bin fit und hoffe bald auf einen Einsatz", sagte der ehemalige Deutschland- und Schweiz-Legionär.

Rieder Formkurve zeigt nach oben

In Ried zeigt die Formkurve nach dem missglückten Saisonstart mit vier Niederlagen in den ersten fünf Partien seit Ende August klar nach oben. Die Truppe von Christian Benbennek ist da in fünf Partien ungeschlagen, holte drei Siege. "Wir sind als Mannschaft gewachsen und jetzt stärker als zu Beginn der Saison", meinte Mittelfeldmann Alberto Prada. Nicht zuletzt die konsequente Leistung gegen Rapid macht dem Spanier Hoffnung auf eine Überraschung: "Wir wollen auch gegen Sturm gewinnen, in Graz drei Punkte holen."

Benbennek will nicht zuletzt auf der Stimmungswelle weiterreiten."Der Sieg gegen Rapid hat natürlich unglaublich gut getan. Die Stimmung war schon vor dem Rapid-Spiel sehr gut, danach natürlich noch besser", erklärte der Deutsche, der an die Chance zu punkten glaubt. "Wir müssen sehr konzentriert sein und alles abrufen, dann können wir auch aus Graz etwas mitnehmen."

Der Erfolg der zweiten Runde dürfe aber nicht überbewertet werden. "Natürlich klingt es gut, dass wir die einzige Mannschaft sind, die bisher gegen Graz gewinnen konnte. Das hilft auch im Kopf. Aber dieser Sieg hat keine Bedeutung. Wir sind ganz klar der Underdog", stellte Benbennek klar. Möglicherweise muss der 43-Jährige auf Stürmer Orhan Ademi verzichten, der an einer Muskelblessur im Oberschenkel laboriert.