Direkt nach Spielende herrschte bei den Sturm-Spielern ein wenig Enttäuschung. "Nur" ein 1:1 ist es gegen Rapid geworden – zum ersten Mal in dieser Saison wurde ein Spiel vor der Rekordkulisse nicht gewonnen. "Die Stimmung im Stadion war super. Auch Schulle (Anm.: Christian Schulz) hat gesagt, es hat sich angefühlt, als wären 40.000 Zuschauer im Stadion. Schade, dass wir die drei Punkte nicht geholt haben", sagt James Jeggo.
Dass zumindest direkt nach Spielende Enttäuschung über das Unentschieden geherrscht hat, "zeigt die Ambitionen, die wir haben. Jeder will erfolgreich sein, und wenn man erfolgreich sein will, ist ein Punkt zu Hause nie genug. Aber es ist trotzdem kein schlechtes Resultat."
"Graz ist einfach perfekt"
Im defensiven Mittelfeld hat Jeggo wieder unzählige Kilometer gefressen. Der 24-Jährige ist sich für keinen Meter zu Schade. "Dass ich viel laufe, ist eine meiner Stärken. Ich schaue deshalb auch abseits des Platzes gut auf mich." Wie? "Um ehrlich zu sein, relaxe ich einfach gerne. Mit meiner Freundin schaue ich ab und zu in die Stadt. Graz ist einfach perfekt. Es ist nicht zu hektisch, also kann man sich hier gut erholen."
Wenn es sich ausgeht, unternimmt er in der Freizeit auch zusammen mit Uros Matic etwas. "Wir verstehen uns auch abseits des Platzes gut", sagt Jeggo über seinen bis dato überragenden Mittelfeldpartner. "Aber mit Lukas Spendlhofer und Schulz oder Deni Alar und seinen Sturmpartnern haben wir ja mehrere funktionierende Partnerschaften in der Mannschaft." Dennoch: Das zentrale Mittelfeld ist das Herzstück einer Mannschaft. Und dieses Herz arbeitet in der laufenden Saison ziemlich konstant – auch dank Jeggo.
"Natürlich hoffe ich, dass ich bald auch einmal selbst ein Tor schießen kann. Aber mein größter Fokus gilt meiner momentanen Rolle. Ich versuche einfach die Balance in der Zentrale zu halten, wenn Uros offensiver agiert. Und diese Rolle genieße ich sehr."
Auch auswärts punkten
Zum Genießen ist für die Sturm-Fans auch die Tatsache, dass die Schwarz-Weißen gegen die drei Großklubs Salzburg, Austria und Rapid in dieser Saison bereits sieben Punkte geholt haben – gleich viele wie in der gesamten vorigen Saison. Jeggo: "Ich kann nicht viel zum letzten Jahr sagen, das wäre nicht fair. Aber in dieser Saison haben wir gegen diese Klubs mit den eigenen Fans im Rücken gezeigt, dass wir mit jedem mithalten können. Wir müssen aber auch auswärts Punkte gegen die Großen mitnehmen."
Das Selbstvertrauen stimmt bei Sturm. "Und auch wenn ich es nicht hoffe: Sollten in einer langen Saison schwierige Zeiten kommen, dann müssen wir uns einfach an das Selbstvertrauen von jetzt erinnern", sagt Jeggo.