Die Pressekonferenz zum Nachsehen:
Nach viereinhalb Jahren als Sturm-Funktionär ist für Gerhard Goldbrich Schluss. Der 49-Jährige hat sich dazu entschieden, die Schwarz-Weißen zu verlassen. Bis 30. September 2016 übt er das Amt des wirtschaftlichen Geschäftsführers beim SK Sturm noch aus, dann zieht es ihn als Geschäftsführer zur Wochenzeitung „der Grazer“. „Gerhard Goldbrich ist der längstdienende Geschäftsführer in der Geschichte des SK Sturm.
Seine Periode war vor allem in der Zeit der sportlich-wirtschaftlichen Doppelfunktion besonders herausfordernd. Für seine Leistungen und seinen Einsatz gilt ihm der Dank und der Respekt des gesamten Vorstandes und Aufsichtsrates“, sagt Präsident Christian Jauk zur Entscheidung Goldbrichs.
Am 17. Jänner 2012 wurde Goldbrich in den Sturm-Vorstand gewählt, nur wenige Monate später zum General Manager ernannt. Nach einigen Personalrochaden in der Führungsspitze des Klubs trat Goldbrich schon Anfang des Jahres ein wenig kürzer.
Tebbich folgt Goldbrich
Zu hoch waren die Belastungen der Doppelfunktion als sportlicher und wirtschaftlicher Geschäftsführer. Nun folgt also der endgültige Schlussstrich bei den „Blackies“. Der Nachfolger als wirtschaftlicher Geschäftsführer beim Grazer Traditionsverein steht auch schon fest. Der neue starke Mann heißt ab 1. Oktober Thomas Tebbich.
8039 Punkte beträgt die persönliche Bestmarke von Tebbich im Zehnkampf. Sechs Mal wurde der ehemalige Profileichtathlet des ATG alleine in dieser Disziplin Staatsmeister und schaffte es zur WM. Beeindruckende Erfolge, die seine Affinität zum Sport zeigen, alleine allerdings jedoch freilich nicht zum Wirtschaftsmanager eines Fußballklubs befähigen.
Diese Karriere hat der Grazer nach seiner Zeit auf der Tartanbahn eingeschlagen: Zwischen 2004 und 2010 war er Geschäftsführer des Allgemeinen Turnverein Graz, dann etwas mehr als ein Jahr lang der Hausherr auf dem Red Bull-Ring in Spielberg, ehe es Tebbich in den Mittleren Osten gezogen hat.
Als Chief Operations Officer (COO) leitete er die Niederlassung des auf Sport spezialisierten Marketingunternehmens von Harti Weirather (WWP) in Abu Dhabi. Mit dem Grazer wurde das dortige Büro aufgebaut und Tebbich kümmerte sich unter anderem auch um die Scuderia Toro Rosso oder das Sponsoring von Real Madrid – die Investmentgesellschaft aus dem Emirat ist der drittgrößte Unterstützer des Weißen Balletts. „Die großen Stars wie Ronaldo sind wirklich coole und entspannte Typen. Bodenständig und sehr professionell“, erklärt der 41-Jährige, der von Print-Kampagnen über VIP-Aktionen bis hin zu Videodrehs alles organisiert hat.
„Ich wollte drei Jahre bleiben und bin sehr froh, dass ich jetzt wieder zu Hause bin“, sagt der frischgebackene Vater, „in meiner Zeit in Abu Dhabi bin ich vielleicht drei Mal im Jahr nach Hause gekommen.“ Über das Thema SK Sturm wird allerdings geschwiegen. Zumindest bis heute, 10 Uhr. Dann findet im Trainingszentrum Messendorf eine Pressekonferenz mit Tebbich, Jauk, Günter Kreissl und Ernst Wustinger statt. Nur so hat der „Neue“ verraten: „Für den Sport schlägt mein Herz.“