Sturm Graz spielt zum Saisonauftakt 2016/17 nicht nur gegen Salzburg, sondern auch gegen die "Gespenster der jüngeren Vergangenheit". Den hochgesteckten Erwartungen der Fans konnte man seit dem Titel 2010/11 nicht mehr recht genügen, nach Platz fünf in der Vorsaison ist man international wieder zum Zuschauen verdammt. Trainer Franco Foda gab sich optimistisch. "Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen", meinte der Deutsche, dessen Truppe die erste Cuphürde Stadlau in der Vorwoche mit 2:0 nahm. "Ich habe trotz vieler Wechsel im Sommer Vertrauen in die Mannschaft, erkenne viele gute Ansätze, diese wollen wir morgen auch sehen."

Auch Foda verwies auf die Ergebnisse der abgelaufenen Saison gegen die "Bullen". "Wir haben gegen Salzburg in der Vorsaison gut gespielt, aber wenige Punkte geholt", bedauerte er. Dem Gegner schaute er im Heimspiel gegen Liepaja auf die Beine. "Mir ist aufgefallen, dass Salzburg auf Ballbesitz mehr Wert legt als in der letzten Saison", analysierte Foda. "Es gibt aber auch Schwächen, die wir morgen ausnützen müssen. Wir müssen aktiv sein und selbst Akzente setzen."

Der 50-Jährige wird wohl eine ähnliche Startelf wie gegen Stadlau bringen. Hinter Spitze Bright Edomwonyi könnte aber Marko Stankovic Deni Alar ersetzen, Neuzugang Fabian Koch in der rechten Außenverteidigung für Marvin Potzmann kommen. Ob der deutsche Christian Schulz schon im Kader steht, bleibt laut Foda abzuwarten. Ähnliches gilt für Stefan Hierländer. "Beide sind sehr spät zu uns gekommen, machen aber einen sehr guten Eindruck", meinte Foda, der zumindest einen der beiden in den Kader holen wollte.

Nur 7000 Karten abgesetzt

Auch die Kapitänsfrage harrte offiziell bis zuletzt ihrer Klärung. "Der Kapitän wird am Samstag bestimmt", betonte Foda, der am Freitag noch das Gespräch mit dem fünfköpfigen Spielerrat suchen wollte. Bis Freitag waren nur rund 7.000 Karten für die Partie abgesetzt.

"Wir haben gegen Sturm Graz im Frühjahr nur einmal gewinnen können", erinnerte sich der im Winter gekommene Oscar an ein 0:0 in Graz und ein 1:1 im Salzburg. "Wir wissen also genau, wie schwierig es ist, bei Sturm zu spielen", meinte der Spanier, der seine Truppe vier Tage nach dem Aufstieg in die dritte Runde der CL-Quali aufs Neue fokussieren muss. Wohlwissend, dass drei Tage danach in Albanien der nächste internationale Auftritt bevorsteht.

Welche Elf der rotationsfreudige Oscar aufs Feld schickt, scheint angesichts des breiten Kaders einmal mehr offen. "Ich habe schon am Anfang der Saison gesagt, dass es viel Konkurrenz in der Mannschaft geben wird. Die Positionen sind umkämpft", erklärte der 43-Jährige. "Aber wir haben genügend Spieler, um für jeden möglichen Einsatz vorbereitet zu sein. Wir analysieren den Gegner und entscheiden dann, wen wir einsetzen." Ex-Grazer Stefan Stangl darf sich eventuell Hoffnungen auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für Salzburg machen.