Christian Gratzei ist aktuell sowohl älteste als auch der dienstälteste Spieler des SK Sturm. Der gebürtige Leobener ist 34 Jahre alt und steht bei den Schwarz-Weißen seit 2003 unter Vertrag. Kein anderer Akteur weist diese Vereinstreue auf. Dass er am 19. September geboren ist und damit das Gründungsjahr des SK Sturm (1909) in seinem Geburtsdatum steht, mag Zufall sein.

Rostfrei in die neue Saison

Weg von der Vergangenheit, hinein in die Zukunft: Nach einem Jahr auf der Bank darf Gratzei heute in der ersten Runde des ÖFB-Cups auswärts gegen den Regionalliga-Klub FC Stadlau wieder das Tor der Grazer hüten. Besondere Nervosität vor dem ersten Bewerbspiel der neuen Saison verspürt er keine. Im Gegenteil. Gratzei gibt sich locker und sagt: „In der Vorbereitung habe ich mir den Rost runtergeschüttelt.“Hat man ihn aus der „Pension“ zurückgeholt? „Das ist eine provokante Frage. In Pension war ich nicht. Zum einen habe ich einen Vertrag und zum anderen musst du auch als Zweier-Goalie immer abrufbereit sein“, sagt Gratzei und erklärt weiter: „Esser hat das sehr gut gemacht. Jetzt haben wir aber eine neue Situation und ich werde die Rolle ausfüllen, die mir der Verein gibt. Ich freue mich natürlich, wieder im Tor zu stehen.“ Gratzei hat sich als Nummer zwei in der letzten Saison nie beschwert, hat seine Aufgabe zur Zufriedenheit von Trainer Franco Foda erledigt. „Christian war immer da, wenn man ihn gebraucht hat“, sagt Foda.

Gratzei hat sich nie aus der Bahn werfen lassen. Auf die Frage nach seiner Verletzungsliste sagte der schmunzelnd: „Einmal alles.“ Er kann seine Verletztenhistorie lächelnd wegwischen. „Ich fühle mich fit und bin sehr gut drauf“, sagte er. Die Einheiten mit dem neuen Tormann-Trainer Stefan Loch seien sehr gut, „so wie sie unter Martin Klug auch waren“.

Sieben Spieler fehlen

Zum Saisonauftakt findet Gratzei klare Worte: „Stadlau sollte kein Stolperstein sein. Wir sind Favorit und müssen dementsprechend auftreten. Auch wenn der Gegner nicht unterschätzt werden darf.“ Mit Lovric, Schützenauer (beide U19-EM), Koch (Oberschenkel), Dobras (Knöchel), Piesinger (Aufbau) sowie den beiden späten Neuerwerbungen Schulz und Hierländer fehlen sieben Spieler.