Sturm Graz ist in der Fußball-Bundesliga weiter auf der Suche nach Konstanz. Sieg und Niederlage wechselten sich bei den Steirern zuletzt mehrmals ab. Am Samstag empfängt die Elf von Trainer Franco Foda mit dem SV Mattersburg einen Lieblingsgegner. Die Burgenländer reisen nach einem 1:6-Debakel in der Vorwoche gegen Rapid nach Graz.
"Fußball ist unberechenbar. Man kann topvorbereitet auf den Gegner ins Spiel gehen und nach ein paar Minuten ist alles anders", philosophierte Foda auf die Frage nach der fehlenden Konstanz. Zuhause stimmten bei den "Blackys" zuletzt aber die Ergebnisse. "Wir wollen zuhause wieder unbedingt gewinnen. Wir haben die letzten vier gewonnen, das soll auch weiter so bleiben", sagte Foda.
Punkte liegen gelassen
Gegen Salzburg verpassten die Steirer zuletzt trotz engagierter Leistung die Überraschung und verloren durch zwei späte Tore von Keita und Soriano 1:3. "Wir haben sehr gut gespielt, hätten das Spiel auch gewinnen können. In den entscheidenden Momenten haben wir aber nicht gut verteidigt. Wir haben Punkte liegen gelassen", befand Foda.
Vor dem Duell mit dem Aufsteiger spricht die Statistik klar für die Steirer. In den jüngsten 26 Spielen gab es je elf Siege und Remis bei nur zwei Niederlagen. Weiterhin fehlen wird laut Foda Spielmacher Donis Avdijaj. Der 19-jährige ist nach seiner Oberschenkelverletzung aber auf dem Weg zurück. "Ich fühle mich immer besser. Wenn der Auftrag zu spielen kommt, würde ich drübergehen", sagte die Schalke-Leihgabe.
Montag ist Stichtag
Bis 30. November können die Deutschen das Talent frühzeitig zurück ins Ruhrgebiet holen, bei Sturm will man über die Schalker Pläne nicht informiert sein. "Die Frage kommt etwas überraschend", befand Foda. "Donis wird ab Sonntag wieder voll mit der Mannschaft trainieren und ab nächster Woche wieder im Mannschaftstraining sein." Nachsatz: "Donis hat nach wie vor einen Vertrag bis zum Sommer."
Vor Gegner Mattersburg, der zwei Punkte zurück auf Platz sechs liegt, zeigte der 49-jährige Mainzer Respekt. "Mattersburg ist eine sehr athletische Mannschaft, die trotzdem gepflegten Fußball spielt. Sie sind bei Standards extrem gefährlich, weil sie so groß sind." Marko Stankovic, der in Salzburg erstmals zu einem Kurzeinsatz nach seinem Kreuzbandriss kam, erwartet einen vorsichtigen Gegner. "Ivo (Ivica Vastic, Anm.) hat nach dem 1:6 sicher vor, die Defensive zu stärken. Wir haben aber Qualität, es liegt rein an uns."
In Mattersburg leckte man in den vergangenen Tagen die Wunden vom Rapid-Debakel. "Das muss ich wohl auch auf meine Kappe nehmen", zeigte sich Coach Ivica Vastic selbstkritisch, nachdem die Grün-Weißen seine Elf nach Strich und Faden auseinandergenommen hatten. Bereits zur Pause stand ein 0:5-Rückstand auf der Anzeigetafel im Pappelstadion.
"Wir haben in Spielhälfte zwei Charakter gezeigt und noch einmal alles versucht, um das Unmögliche möglich zu machen. Leider ist uns das nicht mehr gelungen, doch die Art und Weise war so, wie wir uns das eigentlich von Beginn weg vorgestellt hatten", erläuterte Vastic.
Rückkehr nach Liebenau
Bei der Rückkehr nach Graz-Liebenau, wo er als Spieler seine größten Erfolge feierte, soll es nach zuletzt drei Auswärtsniederlagen wieder anders laufen. "Wir müssen wieder jenen Teamgeist auf dem Spielfeld präsentieren, der uns schon in der vergangenen Saison und auch am Saisonbeginn so stark gemacht hat", sagte Vastic. Konkret heiße das: taktische Disziplin und enormes Laufpensum. "Dann werden wir auch in der Offensive mit unserer Qualität die eine oder andere Gelegenheit bekommen, die es danach zu nützen gilt."