Einst war er der gefeierte Held, hielt den SK Sturm oft in den Spielen und führte die Schwarz-Weißen mit Glanzparaden in der Saison 2010/11 sogar zum Meistertitel. Derzeit möchte der Leidensweg von Christian Gratzei aber kein Ende nehmen. In der abgelaufenen Saison, in der 35. Runde (24. Mai 2015), verletzte sich der 33-Jährige am linken Knie. Kaum auskuriert, erwischte ihn in der Vorbereitung der Epstein-Barr-Virus. Und als dieser überstanden war, stellte man beim Tormann eine Entzündung im Beckenbereich fest. Christian Gratzei fiel somit 111 Tage aus, ehe er wieder im Tor stand.

Ansage für das Frühjahr

Es war am 8. September 2015 bei den Sturm Amateuren. Es folgte ein Einsatz beim 7:0-Sieg in der 2. Cup-Runde in Seekirchen (22. September). Nun aber ist Gratzei wieder außer Gefecht. Im Training erlitt er einen Mittelhandbruch in der linken Hand. Die Herbstsaison ist für die einstige Nummer eins gelaufen. Er fällt vier bis sechs Wochen aus. „Jetzt ist es wirklich nicht mehr lustig. Du kämpfst dich immer wieder aufs Neue zurück und dann kommt der nächste Rückschlag“, hadert Gratzei etwas mit der Pechsträhne. Aufgeben ist für den Leobener aber ein Fremdwort. „Die Herbstsaison ist zwar vorbei, aber im Frühjahr bin ich wieder da.“ So ärgerlich der Leidensweg für Gratzei persönlich ist.

Esser als Toptransfer

Die Klub-Verantwortlichen dürfen trotz des erneuten Ausfalls des Torhüters durchatmen. Mit Michael Esser hat Generalmanager Gerhard Goldbrich einen Topmann verpflichtet. Eine Investition, die sich nun wahrlich bezahlt macht. Esser und Gratzei haben sich ab dem ersten Training gegenseitig unterstützt. „Michael ist ein toller Kerl und ein guter Tormann. Natürlich helfen wir uns“, sagt Gratzei. Und auch Esser findet nur lobende Worte über seinen Konkurrenten und spricht von sehr guter Zusammenarbeit unter den Torleuten.

Zusammenarbeit der gesamten Mannschaft ist auch am Sonntag im Auswärtsspiel bei Salzburg gefragt. Vor allem, weil die „Bullen“ im frühen Pressing enorme Qualität haben. Lukas Spendlhofer will einen Sieg: „Wir wollen drei Punkte, damit wir in der Tabelle weiter nach vorne kommen und nicht immer zwischen Platz vier und sechs herumgurken.“

PETER KLIMKEIT