Der Motor von Sturm Graz ist in der Fußball-Bundesliga zuletzt etwas ins Stocken geraten. Nach nur einem Punkt aus den jüngsten drei Spielen sowie dem Rückfall auf Rang sechs der Tabelle soll am Sonntag (16.30 Uhr) in Mattersburg zum Abschluss der achten Runde eine Trendumkehr her. Mit einem vollen Erfolg würden die Steirer den viertplatzierten Aufsteiger aus dem Burgenland fix überholen.
"Fußball ist ein Ergebnissport, in den letzten Runden haben wir zu wenig Punkte geholt", ist sich Sturm-Trainer Franco Foda bewusst. Nach dem 2:2 gegen Rapid und dem 0:1 in Ried gab es vor der Länderspielpause eine 2:3-Niederlage gegen Salzburg. "Wir haben in der Länderspielpause einiges aufgearbeitet, sie gut genutzt", ist Foda guter Dinge. Bei einem 6:2-Testsieg gegen Celje konnte dabei auch Selbstvertrauen getankt werden.
Viel Respekt
Die Reise ins Pappelstadion trat der Deutsche jedenfalls mit viel Respekt an. "Mattersburg hat mich nicht überrascht, ist traditionsgemäß stark wie die Aufsteiger der letzten Jahre. Sie haben im Sommer wenig gewechselt, sind zu Hause extrem stark und haben auch mit dem Sieg über Rapid Stärke gezeigt", analysierte Foda. Deshalb werden seine Kicker an die Grenzen gehen müssen. "Alle Spieler müssen hungrig sein, und wir müssen unsere Möglichkeiten effizient nutzen", forderte Sturms Trainer.
Die Burgenländer haben vor eigenem Publikum als einzige Ligamannschaft noch eine weiße Weste, feierten da drei Siege. "Wir wollen die Serie, die wir hingelegt haben, weiter fortsetzen und die Leistung bestätigen, die wir gegen Rapid gezeigt haben", gab Mattersburg-Trainer Ivica Vastic die Marschroute vor. Der 45-Jährige erwartete einen offenen Schlagabtausch. "Sturm spielt einen gepflegten Fußball, versucht vorne zu pressen und ist offensiv ausgerichtet, wir streben auch in diese Richtung", betonte Vastic.
Nicht wie jedes andere Spiel
Für ihn ist es eine besondere Partie, hat er doch einen Großteil seiner Karriere als Aktiver bei Sturm verbracht, dabei viele Erfolge gefeiert. "Es ist etwas Besonderes gegen Sturm zu spielen, nicht ein Spiel wie jedes andere", sagte Vastic. Mit Foda spielte er bei den Grazern noch zusammen. "Ich hatte mit Ivo in der Spielerzeit sehr gute Kontakte, aber im Fußball verliert man sich schnell aus den Augen. Es freut mich für ihn persönlich, dass er über den Umweg Erste Liga in die Bundesliga aufgestiegen ist und man sieht, dass er ein guter Trainer ist", freut sich auch Foda auf das Aufeinandertreffen.
Bei beiden Teams könnte es zu Debüts kommen. Der lettische Defensivspieler Vitalijs Maksimenko trainiert seit Mittwoch bei Mattersburg. "Er muss sich erst an die Mannschaft gewöhnen, wir werden nichts überstürzen", sagte Vastic. Bei den Grazern steht mit Tanju Kayhan ein neuer Außenverteidiger seit Dienstag im Trainingsbetrieb. "Ich wurde gut aufgenommen, fühle mich gut und wäre für Sonntag bereit", sagte der Ex-Rapidler.
Für einen Sieg der Grazer spricht nicht viel. In den letzten 14 Duellen der beiden Teams zwischen 2010 und 2013 gewann nur ein einziges Mal die Auswärtsmannschaft. Dass sich das nicht ändert wäre voll nach dem Geschmack der Burgenländer. "Wir wollen auch nach dem Spiel die Nase vorne haben", erklärte Vastic, dessen Team einen Drei-Punkte-Polster auf Sturm hat.