Ein „unbeschreibliches Gefühl“ sei der erste Sieg in der Champions League für Sturm-Interimstrainer Jürgen Säumel gewesen. „Ich bin froh, dass sich die Mannschaft für den Aufwand, den sie in letzter Zeit betrieben hat, belohnt hat“, sagte der 40-Jährige nach dem 1:0 gegen Girona. „Emotionen pur“ verspürte Säumel bei Mika Biereths Goldtor in der 59. Minute. „Dann leidet man natürlich an der Seitenlinie, versucht, der Mannschaft mit Einwechslungen zu helfen und präsent zu sein. Wir haben mit Leidenschaft verteidigt, nach Schlusspfiff habe ich mich einfach für alle gefreut, dass wir das drüber gebracht haben.“
Dazu beigetragen hat auch die Arbeit gegen den Ball, die der Neo-Coach beim fulminanten 7:0 gegen Austria Klagenfurt am Wochenende noch als Kritikpunkt auserkoren hat. „Wir wollten kompakt stehen, enge Abstände haben, das haben wir angesprochen. Aufgrund der zweiten Hälfte kann man von einem verdienten Sieg sprechen“, sagte Säumel, in dessen Startelf im Klagenfurter Wörthersee-Stadion im Vergleich zum Duell mit den eigentlichen Hausherren lediglich Daniil Khudyakov neu aufgeschienen war: „Für ihn war es keine einfache Situation, es war sehr spontan. Er hat im Training einen sehr abgeklärten Eindruck gemacht, ein Champions-League-Spiel ohne große Spielpraxis zu Null zu spielen, ist natürlich etwas Besonderes.“
Mit dem ersten Sieg in der Königsklasse hat die Entwicklung des Teams im internationalen Geschäft einen vorläufigen Höhepunkt gefunden. „Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren step by step weiterentwickelt. Die ersten Spiele in Champions League waren wichtig für die Erfahrung, wenn man in Dortmund eine gute Leistung bringt, kommt natürlich auch der Glaube dazu, dass man Spiele gewinnen kann“, sagte Säumel, der zumindest bis zur Winterpause fest im Trainersessel sitzt. Was danach kommt? „Darüber mache ich mir gar keine Gedanken. Ich habe gesagt, dass ich Argumente liefern möchte, um mich für weitere Aufgaben zu empfehlen.“ Ein Sieg in der Fußball-Königsklasse ist mit Sicherheit kein schlechtes.