Die Emotionen waren im gesamten Stadion spürbar, als Gregory Wüthrich gegen Austria Klagenfurt nach 61 Minuten eingewechselt wurde. 65 Tage musste der Schweizer wegen einer Verletzung der Kapsel-Band-Strukturen im Knie zusehen. „Ich bin sehr glücklich. Es war ein Wahnsinnstag“, sagt der 29-Jährige nach dem 7:0-Heimsieg überglücklich. Beinahe hätte er mit seiner ersten Aktion ein Kopfballtor erzielt. „Das wäre schon fast zu kitschig gewesen, aber gefreut hätte ich mich schon.“

Mehr als zwei Monate schuftete Wüthrich, um sein Comeback geben zu können. „Mit jedem Training ist es besser geworden, ich habe keinen Rückschlag gehabt und war sehr schnell schmerzfrei“, sagt der Abwehrchef, der verrät, dass sein Zeitplan genau eingehalten wurde. „Ich wollte unbedingt vor der Winterpause zurückkehren. Als ich vor ein paar Wochen erstmals auf den Platz gegangen bin, haben wir ausgerechnet, dass es nach der jüngsten Länderspielpause realistisch wäre. Dass es jetzt genau so geklappt hat, ist ein Traum. Ich kann mich nur bei der medizinischen Abteilung bedanken, sie leistet großartige Arbeit.“

Gregory Wüthrich erzielte mit seiner ersten Aktion fast per Kopf ein Tor
Gregory Wüthrich erzielte mit seiner ersten Aktion fast per Kopf ein Tor © APA

Erstmals, seitdem er bei Sturm unter Vertrag steht, bestritt Wüthrich ein Spiel unter Jürgen Säumel. „Er hat in der kurzen Zeit schon gute Arbeit geleistet. Ich freue mich extrem, dass er so einen tollen Einstand hatte“, sagt der Schweizer Teamspieler. „Für mich war es aber schon speziell. Ich hatte eine Wahnsinnszeit mit Christian Ilzer und seinem Trainerteam bzw. Andreas Schicker. Es ist immer nur bergauf gegangen, zuletzt kamen drei Titel dazu. Das ist eine Zeit, die ich nie vergessen werde. Ihnen werde ich immer dankbar sein. Jetzt freue ich mich, dass sie den nächsten Schritt machen und gleich so einen super Start hatten.“ Extralob gibt es für Schicker: „Er hat einen sehr guten Kader zusammengestellt.“

19. September 2024: Die Verletzung gegen Brest
19. September 2024: Die Verletzung gegen Brest © AFP

Jedes Training und jede Einsatzminute hilft, um wieder in Topform zu kommen. Wüthrich bestätigt, „noch nicht bei 100 Prozent“ zu sein, „aber es wird von Tag zu Tag besser“. Am Mittwoch (18.45 Uhr, Canal+ live) wartet in Klagenfurt in der Champions League Girona. Ausgerechnet die Königsklasse und der Innenverteidiger stehen etwas auf Kriegsfuß. Eine Verletzung sorgte dafür, dass er bei Young Boys Bern nur eine Minute im größten internationalen Bewerb zum Einsatz kam. Bei Sturm verletzte er sich zum Auftakt am 19. September gegen Brest nach wenigen Augenblicken und musste nach zehn Minuten ausgewechselt werden. „Wir werden sehen, ob es schon reicht, von Anfang an zu spielen, aber ich will jetzt auch in der Champions League richtig Gas geben.“