Die Zeichen stehen auf Abschied: Christian Ilzer wird wohl dem Lockruf aus der deutschen Bundesliga Folge leisten und den SK Sturm verlassen. Zumindest bestätigte der Cheftrainer des SK Sturm nach dem Dienstag-Training in Messendorf, dass er sehr ernsthaft über den Wechsel nachdenke. Wenn sich die Vereine einigen, kann nun alles recht schnell gehen und der Wechsel innerhalb weniger Tage über die Bühne gehen.

Der Oststeirer leitete am Dienstag noch wie angekündigt das Training der Grazer und nahm dann zu den seit dem Vortag kursierenden Gerüchten um ein Angebot der TSG Hoffenheim und des Ex-Sturm-Sport-Geschäftsführers Andreas Schicker Stellung: „Es gab am Montag ein Telefonat, in dem erstmals über die Option eines Wechsels gesprochen wurde“, sagte er. Es habe schon in der Vergangenheit „viele Angebote“ gegeben, dieses aber sei tatsächlich in einer Hinsicht anders: „Diese Konstellation mit Andi Schicker als Sportchef, eine spannende Mannschaft in Hoffenheim und den dortigen Möglichkeiten verbunden damit, wie Sturm aktuell dasteht, könnten die Waage bei mir erstmals kippen lassen. Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt, aber der Moment scheint gut“, erklärte Ilzer.

Gespräch mit Jauk

Ilzer hat heute Früh Präsident Christian Jauk über seine Ambitionen informiert. Auch Schicker nahm bereits mit Jauk Kontakt auf, um über die Modalitäten zu verhandeln. „Es ist nicht leicht, aus Graz wegzugehen, aber wir haben alles ausgereizt, um drei Titel zu holen. Als ich 2020 gekommen bin, hat Sturm neun von zehn Spielen verloren. Zum jetzigen Zeitpunkt ist Sturm die beste Mannschaft Österreichs. Aber man muss halt ganz klar sagen: Von Sturm wird es nicht nach Liverpool oder Dortmund gehen. Und die Konstellation in Hoffenheim ist richtig spannend. Der Klub ist absolut entwickelbar“, sagt Ilzer, der bei einem Abgang zumindest auch Teile seines Trainerteams mit nach Sinsheim nehmen wird. Bis Donnerstag leitet der 47-Jährige definitiv das Training bei Sturm. Ob es nach den drei Tagen Pause am Montag auch noch so ist, wollte niemand bestätigen.

Beim SK Sturm stehen die Zeichen definitiv auf Neustart. Eine Zäsur in Schwarz-Weiß gibt es, weil damit nicht nur ein neuer Sport-Geschäftsführer gesucht wird, dessen Besetzung frühestens in der kommenden Woche entschieden wird. Nun muss die Suche wohl auch noch um einen neuen Trainer erweitert werden. Vielleicht wird das schon die erste Aufgabe für den neuen Sportchef.

Pressekonferenz abgesagt

Eine für Mittwochvormittag von Sturm angesetzt gewesene Pressekonferenz – mit Präsident Jauk und Wirtschafts-Geschäftsführer Thomas Tebbich – wurde am Dienstagabend mit der Begründung abgesagt, dass die aktuelle Situation die volle Aufmerksamkeit der Entscheidungsträger des SK Sturm verlange. Über einen neuen Termin werde zeitnah informiert. Davor wird es aber bestimmt noch andere Pressekonferenzen geben – mit dem sportlichen Bereich als Hauptthema.