Spätestens die Nachspielzeit der Begegnung zwischen Sturm und LASK hielt, was das Spiel vor Anpfiff versprochen hatte: das Aufeinandertreffen zweier Topteams der Liga. Zuerst leitete Niklas Geyrhofer in der 95. Minute unwiderstehlich einen Konter ein, die Grazer liefen zu viert auf einen Linzer Verteidiger. Tomi Horvat vergab die Riesenchance auf das 3:1. In der Folge hatte George Bello noch die große Chance auf den Ausgleich, Emanuel Aiwu klärte auf der Linie. „Das hat den Puls noch einmal richtig beschleunigt“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Es war das furiose Finale, das so nicht zu erwarten war. In den ersten 45 Minuten kontrollierte Sturm den LASK nämlich nach Belieben.

Von Anfang an setzten die Grazer den LASK unter Druck. Schon in der ersten Minute prüfte Valon Berisha nach einem Eckball von William Böving seinen Torhüter Jörg Siebenhandl. In den ersten sieben Minuten erarbeiteten sich die Grazer bereits drei Eckbälle. Die Linzer hatten kaum Luft zu atmen, Entlastungsangriffe gab es keine. Philipp Ziereis rettete wiederholt in letzter Not – etwa nach 29 Minuten, als er einen Abschluss von Mika Biereth gerade noch von der Linie kratzte. Keine Chance hatten die Linzer in Minute 33, als Otar Kiteishvili nach Traumflanke von Max Johnston per Kopf zur Stelle war. „Wir haben wieder unseren Charakter und unsere Mentalität gezeigt“, sagte Kiteishvili, der Sturm wieder als Kapitän aufs Feld geführt hatte.

Die zweite Hälfte gehörte dem LASK

LASK-Trainer Markus Schopp fand in der Kabine die richtigen Worte, die Linzer kamen von ihrer passiven Spielweise ab und verteidigten energischer nach vorne. Denn so souverän und überlegen Sturm in der ersten Hälfte gewesen war, so entschlossen attackierte der LASK in Durchgang zwei. „Wir waren nicht aggressiv genug“, sagte LASK-Innenverteidiger Hrvoje Smolcic, der in der Pause eingewechselt wurde. „Dann hat aber jeder für den anderen gekämpft.“ Und Smolcic war es, der nach 59 Minuten einen Eckball von Robert Zulj einköpfelte. Es war jene Phase der Partie, in der der LASK die bessere Mannschaft war und sogar in Führung gehen hätte können. Auch Torhüter Kjell Scherpen strahlte nicht die Sicherheit aus, die man vom Brighton-Leihtorhüter gewöhnt war. Eine Flanke rutschte durch, ein Schuss von Adil Taoui aufs kurze Eck erwies sich beinahe als Problem.

Auf der anderen Seite sorgte dann Bayern-Leihgabe Lovro Zvonarek für die Sturm-Führung. Der 19-Jährige übernahm (nach schöner Vorarbeit von Stefan Hierländer und Erencan Yardimci) einen Abpraller volley und jubelte über sein erstes Tor für Sturm. „Endlich“, sagte er erleichtert und strahlte.