Die erhoffte Sensation gegen Sporting blieb aus. Auch der dritte Auftritt des SK Sturm in der Champions League endete mit einer Niederlage. Im bei weitem nicht ausverkauften Ausweichstadion in Klagenfurt mussten sich die Grazer mit 0:2 geschlagen geben.
Kommentar
318 Pässe brachte Sporting vor der Pause an den Mitspieler, deren 126 Sturm. Manchmal erzählen Statistiken den Spielverlauf recht eindrücklich. Die Gäste aus Portugal drückten der Partie von Beginn an den Stempel auf, was angesichts der spielerischen Stärke Sportings alles andere als eine Überraschung war. Trainer Christian Ilzer sprach im Vorfeld nicht umsonst von einer der derzeit stärksten Mannschaften in Europa. Die Hausherren, bei denen Tomi Horvat für Otar Kiteishvili in die Startelf rückte, verstanden es im Prinzip nicht so schlecht, den Offensivdrang der Elf von Coach Ruben Amorim zu kontrollieren. Ganz ausschalten konnte man ihn allerdings nicht. In Minute 16 drehte noch Tormann Kjell Scherpen einen Schuss von Starstürmer Viktor Gyökeres über die Latte, in Minute 23 musste sich der Niederländer jedoch geschlagen geben. Nachdem Gyökeres ein Luftloch schlug, landete der Ball bei Nuno Santos, der aus spitzem Winkel Sportings Führungstreffer erzielte.
Für Sturms zuvor kaum vorhandene Angriffsbemühungen diente der Verlusttreffer als Weckruf. Nach rund einer halben Stunde hatte Österreichs Doublegewinner eine gute Phase. Mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit hätten bei einer Doppelchance erst William Böving und dann Mika Biereth den Ball über die Linie bringen können, doch Tormann Franco Israel und Innenverteidiger Goncalo Inacio klärten in höchster Not. Eingeleitet hatte die Szene Seedy Jatta mit einem wuchtigen Vorstoß. Chancen wie diese gilt es auf Champions-League-Niveau zu verwerten, wenn man reüssieren möchte, gerade gegen eine sich in absoluter Topform befindliche Mannschaft.
Starke zweite Hälfte
Nach dem Seitenwechsel fand Sturm früh zwei gute Umschaltsituationen über Dimitri Lavalée und dann Böving vor, spielte sie jedoch nicht gut zu Ende. Die Strafe präsentierte Sporting prompt. In der 53. Minute schüttelte Gyökeres Innenverteidiger Niklas Geyrhofer ab, umkurvte Scherpen und brachte den Ball überlegt zum 2:0 im Tor unter. In Minute 67 pfiff Referee Georgi Kruashvili Elfmeter, revidierte seine Entscheidung jedoch nach dem Videostudium der Szene. Jusuf Gazibegovic hatte gegen Gany Catamo den Ball weggespitzelt.
Lavalée hätte mit einem gefinkelten Schuss knapp am langen Eck vorbei die Partie in Minute 72 noch einmal spannend machen können. In der Schlussphase hatte Sturm generell mehr vom Spiel, Sporting trug den Ball auch nicht mehr mit aller Vehemenz nach vorne, blieb jedoch das gefährlichere Team – etwa durch einen Weitschuss von Trincao oder bei einem Konter über Gyökeres, gegen den Scherpen gekonnt parierte. In Minute 88 verfehlte der schwedische Stürmer nur knapp.