Von der außergewöhnlichen Stimmung in der Merkur-Arena schwärmten nach dem 5:2-Sieg gegen den GAK alle Sturm-Protagonisten. Die Musik in der Kabine passte aber nicht so ganz zur Euphorie. „Ich muss da wieder als DJ übernehmen“, sagte Jusuf Gazibegovic augenzwinkernd. Der Rechtsverteidiger stand nach seinem Freistoßtor zum 1:0 („Ich wollte am Anfang gar nicht aufs Tor schießen, aber Otar Kiteishvili hat mich ermutigt. Es freut mich, dass das der Dosenöffner war“) im Mittelpunkt.

Immerhin lief der bosnische Teamspieler, der nach seiner fünften Gelben Karte kommenden Sonntag gegen den LASK gesperrt zuschauen muss, zum GAK-Fanblock und feierte dort. „Es sind sehr viele Emotionen in so einem Spiel. Sie sind mit mir durchgegangen. Es tut mir leid, wenn sich dadurch jemand beleidigt gefühlt hat. Das passiert mir nicht noch einmal“, sagte der 24-Jährige.

Sturm-Trainer Christian Ilzer ist sauer auf Jusuf Gazibegovic
Sturm-Trainer Christian Ilzer ist sauer auf Jusuf Gazibegovic © GEPA

Sturm-Trainer Christian Ilzer war nicht amüsiert über die Aktion von Gazibegovic und betonte, „definitiv“ noch ein Wörtchen mit seinem Außenverteidiger zu sprechen. „Klar sind Emotionen im Spiel, aber diese Aktion ist entbehrlich und völlig unnötig. Unsere Fankurve ist auf der anderen Seite. Mit ihnen müssen wir jubeln und feiern“, sagte Ilzer angefressen. „Er ist mit der Gelben Karte bestraft worden und muss gegen den LASK jetzt zuschauen. Das ist Strafe genug.“

Sonderreporter Michael Großschädl im Derbyeinsatz:

Bestraft wurde Ilzer nicht. Und das, weil oder obwohl er sich Sekunden vor dem 1:0 auf den Boden der Coachingzone gesetzt hatte. „Der Schiedsrichter sagte, dass nur einer in der Coachingzone stehen darf. Da mein Co-Trainer Dominik Deutschl bei mir stand, habe ich mich auf den Boden gesetzt.“