Wieder nichts! Auch am zweiten Spieltag der Champions League ging der SK Sturm als Verlierer vom Platz. Der Niederlage bei Stade Brest folgte ein 0:1 gegen den FC Brügge. Erwies sich Klagenfurt für Sturm in den vergangenen Jahren oft als guter Boden, speziell im ÖFB-Cup, brachte das Ausweichstadion im ersten Heimspiel in der Königsklasse seit 23 Jahren kein Glück.

Wobei „Heimspiel“. Ein solches kann für die schwarz-weißen Fans nur in Graz über die Bühne gehen und nicht in Klagenfurt, entsprechend mischten sich noch in die Champions-League-Hymne Misstöne. In seiner Choreographie schickte der Fanblock gar nicht mal so liebe Grüße an die Grazer Politik. Das Transparent „Im Übrigen sind wir der Meinung, dass Sturms Heimat Graz sein muss“ wurde von 15 weiteren Bannern flankiert, auf denen unter anderem folgende Botschaften zu lesen waren: „Wir müssen über die Pack, weil unsere Politik is net so auf Zack“, „Sturm nur in Graz“ oder „Graz braucht Sturm, Sturm braucht Graz“.

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Brügge war von Anfang an besser im Spiel

Man kann mutmaßen, dass diese Partie in Graz restlos ausverkauft gewesen wäre. Im Wörthersee Stadion blieben etliche Plätze leer. Jene, die bei Regenwetter den Weg in die Arena gefunden haben, konnten dem Startelf-Debüt von Tochi Chukwuani beiwohnen. Der Däne ersetzte den verletzten Jon Gorenc Stankovic. Tomi Horvat nahm diesmal auf der Bank Platz, wie übrigens auch Konstantin Schopp (Sohn von Markus Schopp) und Oliver Sorg aus der eigenen Jugend.

Brügge hatte von Beginn an mehr vom Spiel, ohne immense Torgefahr auszustrahlen. Sturm stand kompakt, brachte jedoch im Spiel nach vorne wenig zustande. In Minute 23 gingen die Belgier zu diesem Zeitpunkt verdient durch ein Traumtor von Christos Tzolis in Führung. Max Johnston verschätzte sich, und der Grieche zirkelte den Ball herrlich ins lange Eck. Ein Gegentreffer, der sich als Weckruf für Sturm erwies. Der Doublesieger agierte nun mutiger, oft fehlte jedoch der letzte Pass, agierte man nach vorne hin zu kompliziert. Youngster Malick Yalcouye, der wieder eine Talentprobe ablieferte, schoss ebenso drüber wie Otar Kiteishvili, der kurz vor dem Pausenpfiff verzog.

Der Gegner überzeugte durch Ballsicherheit

Auch in der ersten Phase nach dem Seitenwechsel tat sich Sturm schwer, offensiv in die Gänge zu kommen. Die ballsicheren Gäste hatten wieder mehr vom Spiel. Tormann Kjell Scherpen hielt Sturm in Minute 56 mit einer Parade gegen Stürmer Ferran Jutgla im Spiel. Kurz zuvor vergab schon Tzolis aus aussichtsreicher Position. Trainer Christian Ilzer brachte frische Offensivkräfte. Erst kam Seedy Jatta neu ins Spiel, wenig später Horvat und Erencan Yardimci. Horvat provozierte kurz nach seiner Einwechslung eine gefährliche Szene. Konkrete Chancen blieben bis auf einen Kopfball Chukwuanis in Minute 77 dennoch Mangelware. Auf der Gegenseite vergab Michal Skoras (84.) die endgültige Entscheidung.

Ilzer kündigte an, dass man das Stadion „anzünden“ wolle, sprich Begeisterung beim Publikum entfachen wolle. Dies gelang phasenweise, aber zu selten. Möchte Sturm in der CL punkten, muss dies nun gegen noch größere Gegner gelingen.