Nach dem Pausenpfiff haben wohl nicht viele Beobachter vorhergesagt, dass das Spiel Austria Wien gegen Sturm erstens noch spannend werden würde und zweitens die Grazer nicht als Sieger vom Feld gehen würden. „Das war unsere beste Halbzeit der Saison“, fand auch Jon Gorenc Stankovic. Am Ende musste sich Sturm nach einer 2:0-Führung mit einem hart erkämpften 2:2 zufriedengeben.

Der Kommentar zum Spiel von Peter Altmann

Trainer Christian Ilzer nahm drei Änderungen vor. Die Stammspieler Emanuel Aiwu, Tomi Horvat und Mika Biereth blieben auf der Bank, dafür begannen Niklas Geyrhofer, Amady Camara und Malick Yalcouyé mit seiner Startelf-Premiere für Sturm. Ilzer hatte nach dem 0:3 gegen den WAC eine Reaktion gefordert und bekam sie von Beginn an geliefert, wenn man von einer Austria-Chance durch Nik Prelec in Minute sieben absah. Der Doublegewinner zeigte sich diesmal spritzig und giftig. Ein engagierter Auftritt, bei dem sich die Grazer in den ersten 45 Minuten auch belohnten.

Böving und Jatta treffen

Nachdem er zuvor bereits zwei Mal angeklopft hatte, machte es William Böving in Minute 24 besser. Der Däne wurde von den Hausherren praktisch nicht attackiert, konnte den Ball bis kurz vor den Strafraum tragen und dann überlegt abschließen.Nachdem er zuvor bereits zwei Mal angeklopft hatte, machte es William Böving in Minute 24 besser. Der Däne wurde von den Hausherren praktisch nicht attackiert, konnte den Ball bis kurz vor den Strafraum tragen und dann überlegt abschließen. Nach gut einer halben Stunde hätte Emir Karic erhöhen können, der Tormann Samuel Sahin-Radlinger mit einem wuchtigen Schuss prüfte. Kurz vor der Pause war es schließlich durch Seedy Jatta soweit. Yalcouyé luchste Manfred Fischer den Ball ab. Über Camara kam der Ball zum Norweger, der ihn in Bedrängnis ins Tor lenkte.

„Das zeigt die Größe eines Schiedsrichters“

In der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel galt es für Sturm zwei Ausschlüsse und ein Gegentor zu verkraften. Erst kassierte Karic binnen weniger Minuten zwei Mal die Gelbe Karte. Der Haken: Nach dem Schlusspfiff entschuldigte sich Schiedsrichter Walter Altmann bei Karic, weil es ihm nicht mehr bewusst gewesen sei, dass der Linksverteidiger bereits verwarnt war. Geschäftsführer Sport Andreas Schicker bestätigte: „Das zeigt die Größe eines Schiedsrichters, dass er diesen Fehler zugibt.“ Nur vier Minuten nach dem Karic-Ausschluss schickte der Referee Seedy Jatta nach einem Foul an Aleksandar Dragovic mit Gelb-Rot unter die Dusche. Für den Stürmer war es der zweite Ausschluss in dieser Saison, nachdem er im Cup gegen Ried nach einem Doppelpack Rot sah.

Was Stankovic zuversichtlich stimmt

Mit zwei Mann mehr wagte sich die Austria vermehrt in die Offensive und konnte den numerischen Vorteil bereits in der 60. Minute zum Anschlusstreffer nutzen. Matteo Perez Vinlöf verwertete eine Flanke von Abubakr Barry mit einem gut platzierten Kopfball. Sturm wehrte sich und kämpfte, musste aber in Minute 74 durch einen Kopfball von Lucas Galvao den Ausgleich hinnehmen. Die Hausherren drängten nun auf den Sieg, Tormann Kjell Scherpen parierte bei einem Schuss von Dominik Fitz. Sturm bewies Moral und brachte den Punkt über die Zeit. Stankovic: „Natürlich ist der Punkteverlust ärgerlich. Aber Mentalität und Charakter waren vorhanden, das hat zuletzt gefehlt. Das stimmt mich zuversichtlich.“

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