Auf die Vorfreude folgte die Ernüchterung. Die Champions-League-Mission des SK Sturm startete mit einer 1:2-Niederlage bei Stade Brest. Dass die Franzosen verdient als Sieger vom Platz gingen, bestritt niemand. Trotzdem fand nicht nur Jon Gorenc-Stankovic: „Ich bin wie jeder in unserer Kabine richtig enttäuscht, weil wir das Gefühl haben, dass mehr drinnen gewesen wäre.“

Brest stresst und erzwingt Fehler

„Auf diesem Niveau sind es halt die ganz kleinen Details, die entscheiden“, erläuterte Emanuel Aiwu. Während die Gäste aus Graz in Guingamp das Momentum durch den spät in der ersten Halbzeit erzielten Ausgleich nicht nutzen konnten, zog Brest die Partie mit mehr Nachdruck auf seine Seite.

„Grundsätzlich bin ich ein Fan vom Ligamodus, aber in diesem Fall hätte ich gegen Brest auch gerne daheim gespielt“, meinte Trainer Christian Ilzer. Möglicherweise ist das intensiv, aggressiv und geradlinig nach vorne agierende Team aus der Bretagne ein Gegner, den man erst einmal spüren muss, um zu wissen, wie man ihm begegnet.

Der Sturm-Coach bekundete, dass Brest mittels der Energie dieser Mannschaft beziehungsweise dem Stress, den sie erzeugen kann, Fehler erzwungen habe. In den Schlüsselmomenten bei den Gegentoren und der Gelb-Roten Karte von Dimitri Lavalee  habe man zu wenig konsequent verteidigt.

Ein „richtiger Vierkanter“ vorne drinnen

Ilzer: „Aber das ist eben eine absolute Spitzenmannschaft, die einen ganz eigenen Spielstil hat und enorme Intensität entwickeln kann. Mit Ludovic Ajorque haben sie vorne drinnen einen Felsen, einen richtigen Vierkanter. Die Spieler, die nachrücken, positionieren sich gut im Raum. Das hat uns schon vor Probleme gestellt.“

Für die Sturm jedoch zunehmend bessere Lösungen gefunden habe. Konsequent genug genutzt hat man selbst die gefundenen Räume jedoch nicht. Trotzdem hätte sein Team gezeigt, dass es ein französisches Spitzenteam fordern und zwischendurch Rückschläge wegstecken kann. „Das Schlimmste war die Verletzung von Gregory Wüthrich, weshalb unser Champions-League-Abenteuer mit einem absoluten Schockmoment begonnen hat. Ich hoffe, dass es sich als nicht so schlimm herausstellt wie anfangs befürchtet“, meinte Ilzer angesichts der möglicherweise schwerwiegenden Knieverletzung des Innenverteidigers.

Sturm muss sich auf dieses Niveau hinarbeiten

Stankovic erinnerte daran, dass gerade auf Champions-League-Niveau vordergründig das Ergebnis zählt. Auf dieses hat Brest gekonnt gespielt. Für Sturm geht es nun international wieder einmal darum, sich möglichst schnell anzupassen und weitere Schritte nach vorne zu machen. Oder wie Ilzer meinte „Wir müssen uns hinarbeiten. Das ist eine schöne Herausforderung für uns.“