Erfolge lassen die Ansprüche steigen. Das bekommt auch der SK Sturm zu spüren. Das Double lässt die Erwartungshaltung in der Fangemeinde in die Höhe schnellen. „Man muss unsere Situation schon richtig einschätzen“, sagt Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker, der so manche Kritik an den Grazern nicht ganz nachvollziehen kann. „Auch in der Vergangenheit waren wir in dieser Saisonphase nicht auf dem Höhepunkt, was das Spielerische angeht. Aber wir haben fleißig gepunktet. Heuer halten wir bei sechs Punkten aus drei Spielen und sind im Cup eine Runde weitergekommen.“

Wie schon in der Vergangenheit vertraut Schicker seinem Trainerteam rund um Coach Christian Ilzer blind. „Da ist sehr viel Plan dahinter, wie wir den Neuzugängen unsere Spielweise näherbringen. Das braucht einfach seine Zeit. Wenn immer alles perfekt laufen würde und alle in Topform wären, wäre es immer einfach. Aber Fußball ist etwas komplexer“, sagt der 38-Jährige, der auch einmal unterstreichen möchte, was Sturm auszeichnet. „Wir haben vor vier Jahren einen Weg eingeschlagen, der uns Erfolge und Titel eingebracht hat. Wir weichen nicht von unserem Erfolgsweg ab. Wir spielen in der Champions League, aber jedem muss klar sein, dass das die absolute Ausnahme und keine Selbstverständlichkeit ist.“

Stürmer und Mittelfeldspieler gesucht

Um in der Königsklasse, die ab 17. September startet, eine gute Figur abgeben zu können, sollen noch Neuzugänge in Graz andocken. Bislang wurden die Leihspieler Mika Biereth und Dimitri Lavalee fix verpflichtet, Lovro Zvonarek vom FC Bayern ausgeliehen sowie Emir Karic, Arjan Malic, Daniil Chudjakow, Tochi Chukwuani und Emanuel Aiwu unter Vertrag genommen. Letzterer erspielte sich einen Stammplatz in der Innenverteidigung und ließ schnell den Abgang von David Affengruber vergessen. „Er geht als Führungsspieler voran. Die anderen Spieler brauchen noch etwas Zeit. Aber wir werden alle brauchen, es warten viele Spiele“, sagt Schicker, der aus seinen Transferplänen kein Geheimnis macht. „Wir wollen auf jeden Fall noch einen Stürmer und einen Mittelfeldspieler für die Achterposition holen.“ Der Achter soll vom Typ Alexander Prass ähneln, also auch defensive Stärken mitbringen, da aktuell mit William Böving und Tomi Horvat ein Duo auf dieser Position spielt, das seine Stärken in der Offensive hat.

Manprit Sarkaria steht vor dem Abgang
Manprit Sarkaria steht vor dem Abgang © GEPA

Das Transferfenster in Österreich hat übrigens noch bis 5. September geöffnet. Im Idealfall soll aber die Mannschaft bis spätestens 3. September stehen. „Da müssen wir nämlich für die Champions League den Kader anmelden“, erklärt Schicker, den in dieser Phase nichts aus der Ruhe bringen kann. „Wir warten sicher noch etwas zu, weil kurz vor Transferschluss Spieler auf dem Markt sind, die aktuell niemals erschwinglich wären.“ Was ebenso kein Ausschlusskriterium ist? Eine weitere Leihe. Das ermöglicht für ein Jahr eine Kategorie an Topakteuren, die ansonsten nur in einer Traumwelt das schwarz-weiße Trikot anziehen würden. „Allen muss klar sein, dass wir niemanden wegen des Geldes nach Graz locken können. Im internationalen Vergleich sind wir diesbezüglich im Niemandsland.“

Szymon Wlodarczyk und Amadou Dante
Szymon Wlodarczyk und Amadou Dante © GEPA

Abgänge wird es ebenso noch geben. Im konkreten Fall handelt es sich um Szymon Wlodarczyk, Manprit Sarkaria und Amadou Dante. „Es gibt Anfragen, aber noch ist nichts konkret“, erzählt Schicker. Obwohl es zuletzt Gerüchte um einen Abgang von Max Johnston gab, will Schicker davon nichts wissen. „Wir wollen ihn behalten und auch keinen Spieler außer Wlodarczyk, Sarkaria und Dante mehr abgeben.“