Manprit Sarkaria war der große Abwesende beim 2:0-Heimsieg des SK Sturm gegen Hartberg. Trainer Christian Ilzer verzichtete freiwillig auf die Dienste des abwanderungswilligen Stürmers, der auf der Tribüne Platz nehmen musste.

„Mani hat sich mit seinen Leistungen einen Markt geschaffen und sagt auch klar, dass er den Schritt ins Ausland gehen will. Er wird jetzt bald 28, das ist in seiner Karriere ein klar definiertes Ziel“, erläuterte der Coach. Vertragsverhandlungen mit anderen Vereinen sind per se kein Hindernis, um am Wochenende Fußball zu spielen. Doch für das Steirer-Duell wollte man bei Sturm jegliche Ablenkung ausschließen. „Für uns war es wichtig, Spieler in den Kader zu nehmen, die zu 100 Prozent konzentriert sind, weil wir über die Konzentration auf die nächste Aufgabe am meisten Energie entwickeln“, so Ilzer.

So stand etwa auch Szymon Wlodarczyk nicht im Spieltagskader, der den Doublesieger ebenfalls demnächst verlassen könnte. Einen Spieler wie Sarkaria nicht zu nominieren, sei keine einfache Entscheidung: „Aber es ist auch für den Spieler keine einfache Situation. Mani hat keinen Berater, kümmert sich um alles selbst. In ein, zwei Wochen wird Klarheit herrschen, was mit ihm passiert, dann wird man weitersehen.“

Grundsätzlich ist es für Ilzer nicht außergewöhnlich, in Phasen der unsicheren Zukunft auf Spieler zu verzichten. Dies sei auch andernorts der Fall. Als Beispiel nannte er Oumar Solet in Salzburg und Ruben Providence bei Hartberg.

Sturm müsste nach Abgang tätig werden

Sarkarias Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Aus wirtschaftlicher Sicht würde ein Transfer für Sturm Sinn ergeben, um eine Ablöse zu kassieren. Aus sportlicher Sicht würde man einen Stammspieler verlieren, der in 112 Pflichtspielen 37 Tore und 29 Assists beigesteuert hat.

„Mani ist ein Spieler, der einen super Connect mit seinen Mitspielern und Qualität hat. Aber es ist natürlich der Weg von Sturm, bei Beibehalten einer erfahrenen Achse immer wieder jüngere Spieler zu forcieren“, zeigt Ilzer Verständnis für das Bestreben, eine Ablöse zu generieren. Klar erscheint allerdings auch, dass Sturm bei einem Abgang selbst tätig werden müsste: „Wir haben natürlich vor, auch noch etwas zu machen.“