Jetzt ist es fix: Alexander Prass verlässt den SK Sturm nach drei Jahren und übersiedelt zur TSG Hoffenheim, wo er laut Vereinsangaben einen „langfristigen Vertrag“ unterschreibt. Über die Ablöse wurde Stillschweigen vereinbart, Medienberichten zufolge soll sie kolportierte elf bis zwölf Millionen Euro betragen und durch mögliche Bonus-Zahlen weiter steigen können. Hinter Rasmus Höjlund (um 20 Millionen Euro zu Atalanta) und Emanuel Emegha (um 13 Millionen Euro zu Straßburg) reiht sich der 23-Jährige damit auf Rang drei der teuersten Sturm-Verkäufe ein.
Prass wird Sturm und seine Fans vermissen
Prass meint zum Transfer: „Vor drei Jahren zum SK Sturm zu kommen, war auch im Rückspiegel betrachtet eine goldrichtige Entscheidung. Ich konnte mich als Spieler und Mensch weiterentwickeln, durfte mit diesem fantastischen Klub dreimal im Europacup spielen und drei wunderschöne Titel gewinnen. Ich freue mich extrem auf die Herausforderung in der deutschen Bundesliga, die mit Hoffenheim auf mich wartet – werde die Stadt Graz, den Klub, meine Teamkollegen und die unglaublichen Fans in Liebenau aber auch richtig vermissen. Danke an euch alle, ich werde die tolle Zeit in Graz nie vergessen.“
„Alexander Prass kam vor drei Jahren als 20-Jähriger aus der 2. Liga zu uns und geht als ÖFB-Teamspieler in eine der besten Ligen der Welt. Er ist ein Paradebeispiel für die Entwicklung, die junge Spieler beim SK Sturm nehmen können und wir sind stolz auf den gemeinsamen Weg, den wir mit Alex gegangen sind. Sein Abgang ist für uns sportlich natürlich ein herber Verlust, aber Alex hat sich diesen Schritt mit harter Arbeit absolut verdient und wir freuen uns für ihn, dass er sich seinen Wunsch, in eine europäische Top-Liga zu wechseln, erfüllen konnte. Alex wird seinen Weg weiter machen, davon bin ich absolut überzeugt“, erklärt Sturms Geschäftsführer Sport Andreas Schicker.
Mit Frank Kramer betont der interimistische Sportliche Leiter Hoffenheims, dass er Prass schon aus seiner Zeit als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von RB Salzburg kennen würde: „ Ich durfte ihn damals schon während seiner Zeit beim FC Liefering begleiten. Er ist ein sehr spannender Spieler, der trotz seines jungen Alters schon sehr viel Erfahrung auf nationaler sowie internationaler Ebene sammeln konnte.“
Prass als Linksverteidiger verpflichtet
Mit Florian Grillitsch trifft Prass auf einen Kollegen aus dem ÖFB-Team. Beim Europa-League-Starter ersetzt er Linksverteidiger David Jurasek, der sich in einem Testspiel eine schwere Verletzung am Unterarm zugezogen hat. Kramer sieht den Neo-ÖFB-Legionär als „dynamischen Linksfuß“ und streicht dessen EM-Leistungen als Linksverteidiger hervor: „Wir sehen dort ebenfalls seine größten Stärken und wollen ihn auf dieser Position weiter fördern. Nach der schweren Verletzung von David Jurásek mussten wir reagieren und haben mit Alex nun diese Kaderbaustelle optimal geschlossen.“
Der Oberösterreicher kam zu Beginn der Saison 2021/22 vom FC Liefering nach Graz, wo er sich nach und nach als linker Achter zur Stammkraft entwickelte und maßgeblich am Cupsieg 2023 beziehungsweise am Doublegewinn 2024 beteiligt war. Seine Entwicklung honorierte Teamchef Ralf Rangnick mit bislang neun Länderspielen. Dass der ÖFB-Chefcoach Prass im Nationalteam zumeist als Linksverteidiger aufgeboten hat, macht sich nun bezahlt, handelt es sich doch um eine international gefragte Position, die seinen Marktwert weiter erhöht hat.
Sturms Geschäftsführer Wirtschaft bedauert den Abgang aus sportlicher Sicht, betrachtet den Wechsel eines Teamspielers in eine Topliga jedoch als Auszeichnung für die hervorragende Arbeit des Vereins: „Dass sich Alexanders Wechsel natürlich auch wirtschaftlich in einer bemerkenswerten Region abspielt, freut uns sehr, wird aber unseren eingeschlagenen Weg, mit diesen Geldern nachhaltig umzugehen, nicht beeinflussen.“