Doublegewinner SK Sturm verpatzte im Schlager bei Rapid den Start in die neue Saison der Bundesliga und musste sich 0:1 geschlagen geben. Eine von einem unter der Woche grassierenden Virus geschwächte Elf der Grazer musste spätestens in der zweiten Halbzeit die Überlegenheit einer ausgezeichneten Rapid-Mannschaft anerkennen. Die Hütteldorfer waren einem zweiten oder dritten Treffer näher als Sturm dem Ausgleich. „Wir haben einen kleinen Tritt in den Hintern verpasst bekommen“, meinte Trainer Christian Ilzer, „Rapid ist in beeindruckender Frühform. Für mich gibt es keinen Grund, große Panik zu schieben. Gewisse Dinge sind erklärbar, da einige Spieler unter der Woche krank waren.“
Kapitän Stefan Hierländer schaffte den Sprung in die Startelf, in der Manprit Sarkaria fehlte. Der Stürmer zählte zu den Spielern, die unter der Woche gekränkelt haben, und nahm auf der Bank Platz. Alexander Prass war eigentlich ein Thema für die Startelf. Aufgrund seines bevorstehenden Wechsels war er letztlich kein Thema. „Davon haben wir zehn Minuten vor dem Mittagessen erfahren“, erzählte der Coach.
Von der ersten Sekunde an setzten beide Teams vor 23.400 Zuschauern auf hohe Intensität. In einem offenen Schlagabtausch hätte Sturm in Führung gehen können. Erst in Minute 18 bei einem Versuch von Lovro Zvonarek samt Abschluss beim folgenden Eckball. In Minute 22 retteten bei einer Doppelchance von Mika Biereth und William Böving erst Tormann Niklas Hedl und dann Innenverteidiger Serge-Philippe Raux-Yao in höchster Not. Der Treffer gelang schließlich Rapid. Stürmer-Neuzugang Dion Beljo schloss in Minute 29 eine schöne Kombination über Matthias Seidl und Guido Burgstaller gekonnt ab.
Wüthrich: „Rapid war aggressiver und bissiger“
An der Intensität änderte sich nach der Pause nichts, die Hausherren hatten nun jedoch eindeutig mehr vom Spiel. Kjell Scherpen parierte nach knapp einer Stunde einen Weitschuss von Bendeguz Bolla, in Minute 63 rettete der Sturm-Tormann gerade noch gegen Joker Furkan Dursun. Der Meister hatte Mühe, der grün-weißen Wucht standzuhalten. Während dieser Drangperiode gab es kaum Entlastung auf Seiten der Grazer. Das vermeintliche 2:0 von Burgstaller wurde in Minute 71 wegen Abseits aberkannt. Eine Hereingabe von Isak Jansson verirrte sich und landete auf der Querlatte.
Die Einwechslung der Offensivkräfte Amady Camara, Otar Kiteishvili und Sarkaria blieb wirkungslos. „In der ersten Halbzeit war die Frage, wer das erste Tor macht, aber aufgrund der zweiten Halbzeit ist Rapid der verdiente Sieger. Beim Thema Fitness waren wir diesmal das unterlegene Team“, analysierte Ilzer. „Eine sehr intensive Partie. Rapid hat es in den Zweikämpfen besser gemacht als wir, war aggressiver und bissiger. Das müssen wir uns ankreiden lassen“, erklärte Gregory Wüthrich. Niklas Geyrhofer fand: „Rapid hat uns vor große Probleme gestellt und speziell in der zweiten Hälfte laufen lassen. Selbst sind wir nie richtig in die Partie gekommen.“