Nach 122 Minuten konnten die Grazer Anhänger die Heimreise aus Krems antreten. Ihre Mannschaft sorgte im ersten Pflichtspiel der Saison gleich für „Überstunden“. Der Aufstieg in die zweite Runde des ÖFB-Cups gegen den Kremser SC gelang erst in der Verlängerung – 4:2 lautete das Endergebnis, nachdem es nach regulärer Spielzeit 2:2 gestanden war. Dass die schwarz-weißen Fans mit dem ersten Antreten ihrer Mannschaft zufrieden waren, ist unwahrscheinlich. Der SK Sturm – seines Zeichens Meister und Cup-Sieger des vergangenen Spieljahres – präsentierte den Zuschauern spielerische Magerkost.
Das hatte wohl mehrere Gründe. Mit Emir Karic und Lovro Zvonarek standen zwei Neuzugänge in der Startformation, dazu kamen die alten Neuen Kjell Scherpen und Manprit Sarkaria zurück in die Mannschaft. Und alle vier machten ihre Sache gut, ohne zu glänzen. Die Hitze ist für das intensive Spiel der Grazer suboptimal. Der Rasen war hoch und stumpf, manche Grazer witzelten, ob der Platzwart gerade auf Urlaub sei. Sturm-Trainer Christian Ilzer erwähnte die schlechten Bedingungen gar nicht, fokussierte sich in seinem Spielresümee ausschließlich auf die beiden Mannschaften und sagte: „Es war kein Topspiel von uns und Krems ist über sich hinaus gewachsen. So kam das knappe Resultat zustande. Es herrscht kein Großalarm, aber wir haben unsere Themen und das wissen wir. Positiv ist, dass wir bis zum Schluss ruhig und konzentriert geblieben sind und wir uns das Elfmeterschießen erspart haben.“
Jon Gorenc Stankovic (113.) und Mika Biereth (122.) ist es zu verdanken, dass es kein Elfmeterschießen gegeben hat. Denn nach den torreichen Anfangsminuten (Sarkaria 6. und Horvat 26. bzw. Gökcek 13./30. Elfmeter) inklusive Tormannfehler auf beiden Seiten blieb die Partie einseitig, aber ohne weiteren Treffer, weil die Kremser gut verteidigten und die Grazer den Abwehrriegel lange Zeit nicht knacken konnten. Ende gut, fast alles gut. Gegen Rapid am kommenden Sonntag muss sich Sturm steigern.