Einer der Architekten des Erfolgs hält dem SK Sturm die Treue. Ein Gefühl wollte Andreas Schicker dafür entwickeln, ob es wirklich der richtige Karriereschritt in eigener Sache sei, das Angebot der TSG Hoffenheim anzunehmen. Am Ende behielten die Gefühle für den SK Sturm die Oberhand. Seit Donnerstag ist es offiziell: Andreas Schicker bleibt Geschäftsführer Sport beim österreichischen Double-Gewinner.
„Jeder, der mich kennt, weiß, wie sehr ich mich mit dem SK Sturm und dem Weg, den wir hier vor vier Jahren eingeschlagen haben, identifiziere. Es war in den letzten Monaten und Jahren aber auch nie ein Geheimnis, dass es immer wieder Interesse an meiner Person gab – was ich als Auszeichnung für Sturm Graz und die Arbeit, die von allen hier im Verein verrichtet wird, verstehe. Daher habe ich mir auch die aktuelle Entscheidung nicht leicht gemacht“, erklärt Schicker.
Der Sportchef weiter: „Mit diesem Bekenntnis will ich nun frühzeitig Klarheit für mich, meinen Verein und alle potenziellen Interessenten schaffen. Fest steht, dass wir hier in Graz gemeinsam etwas Großartiges aufgebaut haben, ich mich hier sehr wohl fühle und daher mit voller Überzeugung weiterhin alles für den SK Sturm geben werde. Dass wir in der kommenden Saison in der Champions League spielen werden, ist natürlich auch ein enormer Anreiz und ganz generell möchte ich festhalten: Wir haben noch große Ziele – mein Ehrgeiz für die bevorstehenden Aufgaben mit dem SK Sturm könnte nicht größer sein!“
Präsident Christian Jauk freut sich: „Andreas Schicker und der SK Sturm, das passt einfach zusammen. Dass unglaubliche sportliche Erfolge wie die unseren – an denen Andi Schicker als Geschäftsführer Sport natürlich maßgeblich beteiligt war – Begehrlichkeiten wecken, ist nur natürlich im Fußball. Ich möchte allerdings betonen, wie offen, gegenseitig wertschätzend und gut unsere Gespräche auch in den letzten Wochen waren. Wir alle sind froh, dass sich Andreas Schicker für einen Verbleib beim SK Sturm entschieden hat und sind gemeinsam extrem motiviert für die bevorstehenden Aufgaben.“
Lockruf aus Hoffenheim
Schicker machte nie ein Hehl daraus, dass die deutsche Bundesliga sein Ziel ist, befand sich bereits im Laufe der Saison in Gesprächen mit dem SV Werder Bremen. Nun wollte ihn Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp unbedingt nach Sinsheim lotsen. Zuletzt mehrten sich jedoch die Meldungen, dass der Steirer im Kraichgau nicht vorbehaltlos willkommen wäre. Dies gilt auch für die Anhängerschaft. „Schicker: Böllerwerfer haben in Hoffenheim nichts verloren“, stand auf einem Transparent zu lesen, das auf Schickers Pyrotechnik-Unfall im Jahr 2014 anspielte.
Schicker ist seit November 2018 für Sturm tätig. Anfang Mai 2020 wurde er als Nachfolger von Günter Kreissl zum Geschäftsführer Sport befördert. Gemeinsam mit dem von ihm verpflichteten Trainer Christian Ilzer führte er den Verein in den vergangenen vier Jahren in die Erfolgsspur. Dem Cupsieg 2023 folgte in dieser Saison das Double.