Sagen wir einmal so: Nicht nur für die „normalen“ Karten war der Andrang für das große Finale der Bundesliga enorm. Der VIP-Klub in der Merkur-Arena, ohnehin der „kleinste der ganzen Liga“, wie Präsident Christian Jauk immer wieder moniert, platzte aus allen Nähten – und hätte locker doppelt und dreifach gefüllt werden können. Nicht wenige, die dem Vernehmen nach ihre Kartenwünsche ein wenig zurückschrauben mussten, wie man hörte. Die Glücklichen, die Einlass gefunden hatten, waren ebenso angespannt wie alle Fans. Zwar rannte der Schmäh, doch die Anspannung, die den ganzen Tag die Daheimgebliebenen in der Stadt und die für das große Finale extra weit angereisten, so wie der Schladminger Schafalm-Chef Reini Schütter, spürbar.

Zumindest gab es aber an diesem Tag im Grazer Stadion keine politischen Barrieren. An diesem Tag, da war auch Landeshauptmann Christopher Drexler, im Fußball-Herzen doch ein „Roter“, tiefschwarz. In diesem Fall eine große Koalition, war doch der politisch „Rote“ Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang schon immer ein Fußball-Schwarzer. Gleich daneben fachsimpelten der steirische Sport-Landesrat Karlheinz Kornhäusl mit Sportminister Werner Kogler; vielleicht (noch) gar nicht, ob nun Bund oder Land die Sportkompetenz haben soll, sondern eventuell über die Idee, das Fußball-Nationalstadion in den Süden der neuen Hauptstadt zu bringen; fußballerisch gedacht.

Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler, Sturm-Präsident Christian Jauk, Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Sportlandesrat Karlheinz Kornhaeusl (ÖVP)
Vize-Kanzler und Sportminister Werner Kogler, Sturm-Präsident Christian Jauk, Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und Sportlandesrat Karlheinz Kornhaeusl (ÖVP) © GEPA

Letzterer brachte es auf den Punkt: „Ich bin ja immer dafür, die Dinge differenziert zu betrachten, aber heute ist einmal Schwarz-Weiß-Denken angesagt.“ In einer Hinsicht hat so ein Bundesliga-Finale ja Vorteile: Auch ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer konnte man gleich befragen, wie er denn zur Idee des Landeshauptmanns steht, die Fußball-Nation weg von der Bundeshauptstadt anzusiedeln. Vielleicht fragten sie ja auch beim obersten Hüter des Glaubens in der Steiermark nach, Bischof Wilhelm Krautwaschl ist ja bekennender Fußball-Fan; aber auch er war in einer Hinsicht überwältigt: „Das Double für Sturm? Eigentlich unglaublich!“

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer mit seiner Frau Susanne
ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer mit seiner Frau Susanne © KLZ/Patterer

Eine hat schon „Meistererfahrung“ in Graz: Renate Götschl war 2004 im Spiel geladen, in dem der GAK den Titel holte. An sich ist die Speed-Queen a.D. aber Sturm-Fan, wie sie bekannt. „Seit ich Kind bin.“ Und doch war dieser Titel eine Besonderheit, erlebte ihn die Präsidentin des steirischen Skiverbandes doch zusammen mit ihren beiden Töchtern im Stadion: „Titel, Double – da kann man den Verantwortlichen und dem Team nur gratulieren. Dieser Titel bedeutet viel für das Land.“

Renate Götschl mit den Töchtern Lara-Sophie und Valentina im Stadion

Super-G-Weltmeisterin Nici Schmidhofer legte da gleich nach: „Jetzt hat die Steiermark alle wichtigen Titel: Abfahrtskugel, Cup-Sieg und Meisterteller.“ Die Kugel hatte Conny Hütter geholt, die schon wieder auf Ski steht, aber das „Geheimnis“ kennt: „Das schwarze Gold! Das Steirische Kürbiskernöl hat mir und jetzt auch Sturm heuer zu Bestleistungen verholfen“, schrieb sie lachend.

Nici Schmidhofer und Michael Ostrowski
Nici Schmidhofer und Michael Ostrowski © GEPA

Wer sonst noch feierte: Ex-Präsident Hannes Kartnig, der sich bestens mit den Kleine-Zeitung-Chefredakteuren Erwin Zankel und Hubert Patterer unterhielt, AVÖ-Präsident und Energie-Steiermark-Chef Christian Purrer mit seinem Kollegen Martin Graf, Raiffeisen-Steiermark-Chef Martin Schaller, Nationalratsabgeordneter Kurt Egger, Eis-König Charly Temmel und viele andere mehr.

Hermann Schützenhöfer, Tochter Elisabeth und Charly Temmel
Hermann Schützenhöfer, Tochter Elisabeth und Charly Temmel © GEPA

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