In erwartungsvoller Vorfreude diskutieren Sturm-Anhänger sämtliche Konstellationen, wie die Steirer bereits am Sonntag (17 Uhr) im Auswärtsspiel gegen den LASK Meister werden können. Die Rechnung ist relativ einfach. Gewinnt Sturm, sind die Blackys nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen. Dann wäre die vierte Meisterschaft nach 1998, 1999 und 2011 fixiert. Holt Salzburg in Hartberg nicht mehr Punkte als die Grazer in Linz, ist Sturm auch nicht mehr von der ersten Stelle zu verdrängen. Aber auch bei einem Sieg Salzburgs und einer Niederlage der Steirer ist aufgrund des Vier-Punkte-Vorsprungs noch nichts verloren. Dann müsste Sturm den zweiten Matchball im Titelrennen am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Austria Klagenfurt verwerten.
Rechenspiele sind innerhalb der Grazer Mannschaft – zumindest nach außen hin – überhaupt kein Thema. „Uns vorzustellen, was nach dem Spiel am Sonntag sein könnte, ist nicht unsere Denkweise. Wir bereiten uns auf ein schweres Spiel gegen den LASK vor“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Und die Grazer tun gut daran, den Fokus zu setzen. Denn im neuen Stadion des LASK sind die Steirer noch punktlos. 1:3 und 1:2 lauteten die bisherigen Resultate gegen die Linzer. Dementsprechend konzentriert lief die Vorbereitung auf das vorletzte Spiel in dieser Saison. „Bekanntermaßen haben wir im neuen Stadion noch nicht gewonnen, das wollen wir jetzt schaffen“, sagt Ilzer.
Die beiden Niederlagen passierten noch in der Trainer-Ära von Thomas Sageder. Der 40-Jährige wurde mittlerweile von Thomas Darazs abgelöst. Und diesen Herren kennt Ilzer. „Tommy Darazs hat mit mir die Pro-Lizenz gemacht. Er ist ein richtig guter Typ, der wirklich ganz klar für etwas steht – und das ist für ein Spiel mit dem Ball. Er ist ein großer Spanien- und Guardiola-Liebhaber. Er versucht das auch in dieser Zeit, die er beim LASK bekommt, auf einem sehr guten Weg in die Mannschaft zu bringen. Sie setzen das wirklich sehr gut um, agieren sehr flexibel“, sagt Ilzer.
Die Oberösterreicher holten unter Darazs in den bisherigen fünf Spielen vier Siege und kassierten eine Niederlage. Sie wollen den nächsten Sieg holen, trotz der Diskussion über den zweiten Tabellenplatz (keine fixe internationale Gruppenphase). „Wir streben immer nach dem Höchstmöglichen. Das ist der Grund, warum wir Fußball spielen und ich Fußballtrainer bin. Würde ich gerne taktieren, wäre ich in der Politik vielleicht besser aufgehoben“, sagte Darazs.
Bei Sturm fehlt nur der gesperrte Jon Gorenc Stankovic (Rot gegen Hartberg). Der LASK muss auf den gelb-gesperrten Sascha Horvath sowie die verletzten Ivan Ljubic, Rene Renner und Ibrahim Mustapha verzichten.