Der TSV Hartberg will im Streben von Sturm Graz nach dem Meistertitel in der Fußball-Bundesliga am Sonntag (14.30 Uhr) als Stolperstein fungieren. „Wir wollen ein richtig unangenehmer Gegner sein“, erklärte TSV-Trainer Markus Schopp mit Blick auf das steirische Derby in der heimischen Profertil-Arena. Die in der Meistergruppe zweitplatzierten Grazer wiederum wollen im Fernduell mit dem drei Punkte entfernten Salzburg nicht weiter an Boden verlieren.
Dass die Hartberger in der Lage sind, Sturm Probleme zu bereiten, hat die Schopp-Truppe vor einem Monat beim Heim-1:1 gegen die „Blackys“ bewiesen. Auch bei der 1:2-Niederlage in Graz im Herbst hatte der TSV über weite Strecken den „Unangenehm“-Modus eingeschaltet. „Die Mannschaft brennt auf das Spiel und dann muss man es auch wirklich auf den Platz bringen. Das wird über 90, 95 Minuten wichtig sein, dass wir so unangenehm wie möglich sind“, hegt Schopp leise Hoffnungen auf eine Überraschung.
Effizienter und entschlossener
„Wir müssen effizienter sein in unseren Möglichkeiten und auch noch entschlossener verteidigen“, lautet die Marschrichtung des 50-Jährigen, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. Gegen die Grazer sollen Ballverluste und gegnerische Standards tunlichst vermieden werden. „Da können sie dir gleich einmal wehtun.“
Voll des Lobes kommentierte Schopp die sportliche Entwicklung seines Ex-Vereins. „Für mich ist Sturm in der heurigen Saison besser als das Original. Die letzten Saisonen waren ja irgendwo mit Salzburg sehr ident, sehr ähnlich. Aber heuer muss man ehrlich sagen, hat Sturm eine richtig tolle Saison.“ Dementsprechend achtsam müsse man am Sonntag sein. „Die werden daherkommen mit der absoluten Überzeugung, nichts anbrennen zu lassen und auf das müssen wir vorbereitet sein. Das macht es zu einem besonderen Spiel gegen eine besondere Mannschaft.“
Ilzer zollt Hartberg höchsten Respekt
Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer wird derweil versuchen, sämtliche Stolpersteine mit Sturm-typischen Pressing-Fußball zu planieren. „Hartberg ist ein sehr gefährlicher Gegner. Man muss diesem Team höchsten Respekt zollen. Als kleiner Verein mit begrenzten Möglichkeiten haben sie es geschafft, absolut verdient in der Meistergruppe zu stehen“, sagte Ilzer. „Trotz all dem gehen wir als Favorit in diese Begegnung und wollen unserer Favoritenrolle auch gerecht werden.“
In Hartberg steht Aufräumer Jon Gorenc Stankovic nach abgesessener Sperre wieder zur Verfügung. Nach der Osterenttäuschung in der Liga gegen Salzburg (0:1) ist der April bisher für Sturm nach Wunsch verlaufen, samt Revanche gegen den Meister (4:3-Halbfinalsieg im Cup). In dieser Tonart soll es nun in Hartberg weitergehen, bevor zwei Mal Rapid und einmal die „Bullen“ in der Liga und schließlich erneut Rapid im Cup-Finale warten.