Heiß her ging es im Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen Sturm und Salzburg, das die Mozartstädter mit 1:0 für sich entschieden haben. Viel mehr diskutiert wurde aber im Anschluss über die Roten Karten, die in der Nachspielzeit überhandnahmen. Sturms Jon Gorenc Stankovic und Dimitri Lavalee bzw. Salzburgs Lucas Gourna-Douath sahen wegen Tätlichkeiten die Rote Karte. Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker sah dieselbe Karte im Anschluss an die Partie, weil er einen Kniefall für Salzburg symbolisierte.
Am Dienstag tagte der Strafsenat und gab am Abend die Urteile bekannt. Gorenc Stankovic wird für zwei Spiele gesperrt, Lavalee ebenso, jedoch ein Spiel davon bedingt. Andreas Schicker erhält eine Funktionssperre von einem Monat und muss zudem 2000 Euro Strafe bezahlen. Sturms Geschäftsführer darf somit für die Dauer der Sperre ab 30 Minuten vor Spielbeginn und bis 30 Minuten nach Abpfiff nicht mehr am Spielfeld, bei den Betreuerbänken, im Spielertunnel und in den Kabinen sein. Damit fasst Schicker eine Sperre von sechs Spielen aus. Auf Seiten der Salzburger wird Gourna-Douath zu zwei Spielen Sperre, eines davon bedingt, verurteilt.
Oumar Solet kommt ohne Strafe davon
Keine Anklage gab es indessen für Oumar Solet. Der Innenverteidiger des Serienmeisters zog Stankovic inmitten der Rudelbildung im Schwitzkasten weg. Für Schicker und Sturm-Trainer Christian Ilzer handelte es sich um das „schwerste Vergehen von all diesen Aktionen“. Einen Ausschluss für Solet gab es allerdings nicht, weil das Schiedsrichtergespann um Stefan Ebner die Aktion nicht wahrgenommen hatte.
Allerdings wird es als Tatsachenentscheidung abgehandelt. Der Grund: In der schriftlichen Stellungnahme wird angeführt, dass Video Assistant Referee Manuel Schüttengruber die Aktion zwar gesehen, aber aufgrund der für ihn sichtbaren Videoeinstellungen nicht richtig wahrgenommen hat. Das Schiedsrichtergespann in Graz, angeführt von Stefan Ebner, hatte die Aktion nicht gesehen.
Bei Donis Avdijaj wird ein Verfahren eingeleitet
Anders verhält es sich bei Hartberg-Offensivmann Donis Avdijaj. Seine obszöne Geste wurde nicht von den Referees wahrgenommen, weshalb der Disziplinarankläger ein Verfahren eingeleitet hat. Nach dessen Abschluss erhält Avdijaj zwei Spiele Sperre, eines davon bedingt. Wie die Bundesliga in der Urteilsbegründung erläutert, wird diese Strafe zusätzlich zur Ein-Spiel-Sperre durch die Gelb-Rote Karte ausgesprochen.
Zu jeweils einem Spiel als Zuschauer wurden Kennedy Kofi Boateng von Austria Lustenau und Kai Lukas Stratznig von First Vienna FC 1894 verdonnert – beide wegen der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance.