Sturm Graz ist mit einem Schützenfest am Wörthersee ein perfekter Start in die Meistergruppe gelungen. Mit dem 4:0 (4:0) bei Austria Klagenfurt sendeten die Steirer ein kräftiges Rufzeichen im Meisterschaftsrennen nach Salzburg. Schon zur Halbzeit war die Partie entschieden. Mika Biereth (4., 18.), Tomi Horvat (23.) und William Böving (39.) schossen den Favoriten an seiner Wohlfühloase in der 23. Runde zum 14. Sieg. Sturm feierte im EM-Stadion von 2008 nicht nur im Vorjahr den Cuptitel, sondern blieb dort auch im sechsten Spiel gegen die Austria siegreich. Für die Elf von Peter Pacult begann die Mission Europacup mit einem herben Dämpfer. Die höchste Saisonniederlage wurde eingestellt.
Die Vorbereitung der Grazer auf Klagenfurt war durch den Europacup-Auftritt in Lille (1:1) am Donnerstag eine kurze. Falls Zweifel an der Frische bestanden hatten, so räumten die Mannen von Christian Ilzer diese im Eiltempo aus. Nach einem Vorstoß von Abwehrchef Gregory Wüthrich nahm Böving erstmals Tempo auf, den folgenden Querpass „klärte“ Till Schumacher zu Biereth, der nur noch einschieben musste (4.).
Doppelpack von Mika Biereth
In der kurzweiligen Startphase hatten beide Teams ihre Momente, wesentlich kaltschnäuziger aber präsentierten sich die Steirer. Alexander Prass servierte Klagenfurt den vermeintlichen Ausgleich mit einem folgenschweren Fehlpass in die Beine von Max Besuschkow. Der Deutsche aber jagte die Großchance über das leere Tor (16.). Das war ein Schlüsselmoment. Keine zwei Minuten später stand es 2:0.
Biereth nickte aus kurzer Distanz eine Prass-Flanke über die Linie. Menzel hatte sich zuvor noch gegen Otar Kiteishvili auszeichnen können. Für die Winter-Leihgabe von Arsenal war es der bereits achte Pflichtspieltreffer. Klagenfurt wankte, Thorsten Mahrer unterlief ein folgenschwerer Fehlpass, danach ging es blitzschnell: Kiteishvili fand im Rückraum Horvat, der bei seinem sechsten Saisontor erstmals auch mit dem schwächeren Rechten traf (23.). Goalie Philipp Menzel war mit der rechten Hand nicht mehr entscheidend dran.
Pacult schlug auf der Bank entsetzt die Hände vors Gesicht. Zu allem Überfluss musste Simon Straudi verletzt Kosmas Gkezos Platz machen (29.). Wohl freiwillig wechselte Pacult nach 36 Minuten: Mit Jonas Arweiler kam ein zweiter wuchtiger Stürmer neben Nicolas Binder statt Solomon Bonnah. Die Violetten mussten erneut ohne Torjäger Sinan Karweina auskommen, der nach der Länderspielpause wieder einsatzfähig sein soll.
Klagenfurt mit Schadensbegrenzung
Die Grazer blieben unnachgiebig. Nach einem langen, weiten Ball von Jusuf Gazibegovic in den Rücken der Verteidigung hatte auch Böving noch vor der Pause seinen Treffer (39.). Der Däne schüttelte den Kärntner Begleitschutz nicht nur in dieser Szene mit Leichtigkeit ab.
Mit dem Willen zur Schadensbegrenzung auf der einen, und dosiertem Vorwärtsdrang auf der anderen Seite, sahen die 6.045 Stadion-Zuseher in Hälfte zwei deutlich weniger Höhepunkte. Biereth ließ nach einer Flanke erstmals eine große Möglichkeit ungenutzt (64.) und wurde wenig später von Referee Alan Kijas zum Vier-Augen-Gespräch gebeten. Der junge Däne hatte seinem Gegenspieler Nicolas Wimmer sarkastisch applaudiert, nachdem ihn dieser erneut per Foul gestoppt hatte.
Tatsächlich gelang es den Gastgebern nun besser, dagegen zu halten. Chancen für Ergebniskosmetik boten sich gegen ein Sturm im Schongang aber erst im Finish. Torhüter Viteszlav Jaros war gegen Andy Irving und Wimmer zur Stelle.