Lille war im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen den SK Sturm klar überlegen. Oder wie das französische Blatt „La voix du Nord“ schrieb: „Im strömenden Regen war Graz stehend k.o., die Stimmung aber blieb außergewöhnlich, da die österreichischen Ultras auch in der Nachspielzeit noch sangen und Fahnen schwenkten.“ Es war wahrlich eine besondere Atmosphäre im Stadion.
Lille könne nun gegen die „Hauptkonkurrenten namens Ajax Amsterdam, Aston Villa oder Fenerbahce den Titel in der Conference League anstreben“, schrieb „Le Parisien“. Der Tabellenvierte der Ligue 1 präsentierte sich bärenstark und mit dem Drei-Tore-Vorsprung spielt es sich am kommenden Donnerstag im Heimspiel sicherlich leichter.
Manprit Sarkaria wird im Rückspiel nicht Teil der Grazer Mannschaft sein können. Der 27-Jährige wurde am linken Knöchel operiert und fällt bis zum Saisonende aus. „Die Operation ist gut verlaufen. Wir werden Mani unterstützen, wo wir können“, sagt Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. Jon Gorenc Stankovic – gegen Hartberg ohnehin gelbgesperrt – wird voraussichtlich dabei sein. Obwohl er im Spiel gegen die Franzosen bei einem Zweikampf einen Nasenbeinbruch erlitten hat. Trotz der Verletzung spielte er die Partie zu Ende. Da es ein gerader Bruch ist, braucht es keinen operativen Eingriff. Stankovic wird für das Training und die kommenden Spiele eine Maske angepasst.
Der SK Sturm ist an seine Grenzen gestoßen, auch weil nicht alle Spieler in Hochform spielten oder aufgrund der Dominanz der Gegenspieler gar nicht ihre Form finden konnten. „Wir haben von Anfang an enorme Dominanz erfahren“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Sind die Sturm-Spieler in der Lage, Lehren aus dem Lehrspiel zu ziehen, oder entpuppt sich die Machtdemonstration der Franzosen als Wirkungstreffer? Eine Antwort darauf wird man bereits am Sonntag (17 Uhr) im Auswärtsspiel gegen Hartberg erhalten.
Nach Hartberg ist abermals Lille der Gegner. Dass es ein „Fußball-Wunder“ braucht, ist bei Sturm allen bewusst. Solch ein Wunder muss man aber erzwingen. „Es wird richtig schwierig im Rückspiel, aber im Fußball ist alles möglich. Mit einem schnellen Tor kann viel passieren“, sagt Dimitri Lavalee.