Donnerstagabend wird Sturm Graz in der Conference League gegen den slowakischen Fußball-Rekordmeister Slovan Bratislava spielen und die steirische Exekutive rechnet bei diesem Hochrisikospiel mit den „üblichen Fan-Bewegungen“ und womöglich auch mit Fan-Märschen, hieß es am Mittwoch im APA-Gespräch. Ein Sicherheitsbereich rund um das Stadion wird daher ausgerufen und umfasst einen Radius von 500 Metern. Für die Polizei wird es ein Großeinsatz.
Bis Mittwochfrüh hatte die Exekutive zwar keine Hinweise auf Märsche, doch die Beamtinnen und Beamten bereiten sich auf diese vor. Gerechnet wird auch mit entsprechenden Verkehrsbehinderungen rund um die Merkur Arena, aber womöglich auch rund um den Hauptplatz und am Weg zwischen diesem und dem Stadion. Das Hinspiel in der Conference-League-Zwischenrunde beginnt um 18.45 Uhr. Die Fan-Bewegungen werden sich daher auf den Abend konzentrieren und womöglich Pendler bei der Heimfahrt von der Arbeit treffen.
Oberstleutnant Willibald Gutschi wird den Polizeieinsatz leiten und will genaue Konzepte nicht öffentlich bekannt machen, aber „natürlich gibt es im Vorfeld diverse Lagebeurteilungen. Solche Vorfeldbeurteilungen dienen unserer Einsatzplanung, können sich aber tagesaktuell auch schnell ändern. Deswegen sollte man im Vorfeld stets besonnen agieren und sich mit Informationen zurückhalten.“ Der von der Behörde verordnete Sicherheitsbereich erlaube der Exekutive zusätzliche polizeiliche Maßnahmen. Für solche Großeinsätze könne dies hilfreich sein, so der Leiter des Grazer Einsatzreferates.
Die Landespolizeidirektion Steiermark hat den Sicherheitsbereich am Donnerstag von 15.00 Uhr bis Freitag 1.00 Uhr um die Merkur Arena verordnet. Aus einem Umkreis von 500 Metern können Personen von den Sicherheitsorganen weggewiesen werden, wenn sie „gefährliche Angriffe gegen Leben, Gesundheit oder Eigentum im Zusammenhang mit einer Sportgroßveranstaltung begehen bzw. begangen haben“. Personen, die trotz eines Betretungsverbotes im Sicherheitsbereich angetroffen werden, begehen eine Verwaltungsübertretung und können mit einer Geldstrafe von bis zu 1.000 Euro, im Falle der Uneinbringlichkeit mit einer Freiheitsstrafe von bis zu vier Wochen, bestraft werden. Verharren die Personen trotz Abmahnungen weiter im Sicherheitsbereich, können sie auch festgenommen werden.
Slovan-Fans gelten als gewaltbereit
Die steirische Exekutive hat bereits einige Erfahrung mit Hochrisikospielen: In den vergangenen Monaten und Jahren war die Polizei bei Matches von Sturm Graz etwa gegen Feyenoord Rotterdam oder Lazio Rom gefordert. Der offen rechts gerichtete Ultra-Anhang von Slovan Bratislava gilt als besonders krawallbereit, zudem sind immer wieder einschlägige neonazistische Symbole bei Slovan-Spielen auszumachen. Verbindungen nach Wien - „Freunde“ mit Austria-Wien-Bezug schauen regelmäßig vorbei - sind ebenfalls dokumentiert.