Erstes Spiel, erste Chance, erstes Tor, erster Sieg – besser hätte der Einstand von Neuzugang Mika Biereth beim SK Sturm nicht verlaufen können. Der junge Däne traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte sehenswert zum 2:0-Endstand, nutzte einen Fehler der Austria-Defensive eiskalt aus und knallte den Ball stramm ins Netz. Genau dafür sei er auch da, meinte der 20-Jährige darauf angesprochen. „Das ist meine Stärke, wenn der Ball in die Box kommt, will ich ihn unbedingt machen. Ich denke schon, dass ich effizient bin, auch wenn heute bei ein paar Chancen der letzte Pass gefehlt hat“, sagte der Stürmer nach dem Cup-Viertelfinale.
Mit seinem neuen Arbeitgeber steht er nach den ersten 90 Minuten im Halbfinale des ÖFB-Cups, verließ in der Nachspielzeit bei Standing Ovations das Feld. „Das war ein schönes Gefühl und schon sehr speziell. Zu diesem Zeitpunkt sind nämlich schon ein paar Krämpfe eingefahren, da es mein erstes Spiel seit langer Zeit war“, sagte Biereth – mit einem Extra-Lob an den schwarz-weißen Anhang. „Diese Fans sind speziell, das merkt man sofort, die sind extrem fanatisch. Schon im Training haben sie richtig Stimmung gemacht, das gibt noch einmal Extra-Motivation. Das ist top“, gestand der Leihspieler vom FC Arsenal. Die mehr als 20-minütigen Unterbrechungen aufgrund von Pyrotechnik irritierten ihn zunächst. „Das ist mir zum ersten Mal passiert und dann habe ich gleich die Jungs gefragt, ob das in jedem Spiel so abläuft. Natürlich war es ein wenig nervig, so lange zu warten, wenn du gerade aufgewärmt hast, aber ich verstehe es natürlich.“
Verständigungsschwierigkeiten gibt es beim sympathischen Nachwuchstalent höchstens noch in Sachen feiern. „Ich kenne die Party-Regeln nach einem Sieg noch nicht, aber das Singen vor den Fans und mit den Jungs war cool, auch wenn ich ein richtig schlechter Sänger bin.“ Mit dem Team sei „sehr viel möglich“, die Umstellung auf das neue System in Graz gestaltet sich aber nach wie vor noch als herausfordernd. „Es ist schon sehr anders, als ich in den vergangenen sechs Monaten gespielt habe. In Schottland war es eher ein Abwarten, ohne viele Chancen zu kreieren. Hier läufst du hoch an, musst extrem aggressiv sein.“ Das gelang Biereth, der im Herbst beim schottischen Erstligisten Motherwell spielte, schon gut, meinte auch sein neuer Trainer. „Er hat Selbstvertrauen und weiß was er macht, ein guter Typ“, sagte Christian Ilzer. Einzig bei den Deutschkenntnissen ist noch viel Luft nach oben, wie der Däne selbst gesteht. Einen Satz konnte er aber bereits lautstark aufsagen: „Auf die Schwoazn‘.“