Genau vor 50 Tagen bestritt der SK Sturm sein letztes Pflichtspiel, als die Grazer in der Europa League mit 0:3 bei Sporting Lissabon unterlagen, aber dennoch in die K.o.-Phase der Conference League einzogen, wo am 15. bzw. 22. Februar Slovan Bratislava wartet. Heute um 20.30 Uhr (ORF 1 live) hat Sturm im Viertelfinale des ÖFB-Cups Austria Wien zu Gast. Und der Titelverteidiger aus der Steiermark will den nächsten Schritt gehen, den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. Doch was bedeutet ein Triumph im Pokal eigentlich aus internationaler Sicht?

Bekanntlich bringt die kommende Spielzeit im Europacup eine große Reform mit sich. In der Champions League und der Europa League werden künftig 36 statt 32 Mannschaften in der Gruppenphase mitspielen. Der Modus ist ein gänzlich anderer: In vier Neunergruppen gilt es künftig jeweils acht (statt bislang sechs) Partien zu bestreiten. In je vier Heim- bzw. Auswärtsbegegnungen warten acht verschiedene Gegner. Auch in der Conference League dürften künftig 36 Vereine mitwirken. Allerdings gibt es in der dortigen Gruppenphase eine einzige Liga mit 36 Klubs, von denen jeder sechs Partien bestreitet.

Eines bleibt gleich: Österreichs Meister dieser Saison qualifiziert sich weiterhin fix für die Gruppenphase der Königsklasse. Allerdings muss der Vizemeister ab sofort ohne fixe Gruppenphase im Europacup planen. Nachdem der Bundesliga-Zweite in der zweiten Qualifikationsrunde einsteigt, geht es für ihn nach einer dortigen Aus in die dritte Qualirunde der Europa League und nach erneutem Ausscheiden in das Play-off der Conference League. Nur bei (zumindest) einem Aufstieg gibt es eine lukrative Gruppenphase als Belohnung.

Somit bleibt es heuer neben dem Meister nur noch dem Cupsieger Österreichs vorbehalten, fix mit einer Gruppenphase im Europacup planen zu können. Dieser steigt nämlich im Play-off der Europa League ein und steht bei einem dortigen Aus zumindest in der Gruppenphase der Conference League.

Mehr Spiele, weniger Pause

Sollte also der SK Sturm wie im Vorjahr in der Bundesliga Zweiter werden und den ÖFB-Cup gewinnen, würde die Elf von Trainer Christian Ilzer (wie schon 2018) mit dem Startplatz in der Champions-League-Qualifikation zwar die Chance bekommen, in die Königsklasse einzuziehen, allerdings keinen Fixplatz in der Gruppenphase innehaben. Dieser würde an den Drittplatzierten der Bundesliga gehen, sollte der Cupsieger auch Meister oder Vizemeister werden.

Unabhängig davon, wer Österreich in den diversen internationalen Bewerben vertritt, darf sich der Fußballfan auf jeden Fall darauf einstellen, noch mehr Spiele zu sehen. Der Europacup wird ab der neuen Saison bis zum 19. Dezember gespielt. Weiter geht es bereits am 21. Jänner. Der Weg der UEFA ist klar: mehr Spiele, mehr Geld für alle.