Nicht nur den Spielern war die Enttäuschung nach der 0:1-Heimniederlage gegen Rakow ins Gesicht geschrieben. Auch Sturm-Trainer Christian Ilzer hatte keinen Grund zur Freude. „Für uns war das ein ungewohntes Heimspiel, weil Rakow das bessere Team war. Wir haben keine Souveränität gezeigt, viele Chancen zugelassen, deshalb ist es auch ein verdienter Sieg“, sagte Ilzer nach der bitteren Niederlage.
Vor allem das Gegentor von John Yeboah (81.) sei „sinnbildlich“ für das Auftreten der Grazer in dieser Partie gewesen. „Wir müssen bei ihrem Rückpass zuerst aggressiver draufgehen und im Konter präsentieren wir uns dann zu passiv, vor allem im eigenen Strafraum. Alle kleinen Siege am Platz gingen an Rakow, sie waren in allen Duellen präsenter und entschlossener.“
Grübeln und Hinterfragen
Auch Stefan Hierländer sah dies ähnlich: „Uns ist das Pressing nicht so gelungen, wie erwünscht. Deswegen sind wir auch nicht ins Spiel gekommen. Das ist eine Niederlage, die uns zum Nachdenken und zum Grübeln bringt, wir müssen Antworten finden.“ Am besten schon am Sonntag gegen Blau-Weiß Linz, ein schwieriges Spiel, weiß auch Ilzer. „Natürlich müssen wir uns jetzt hinterfragen und nachdenken. Am Sonntag geht es schon weiter, deshalb wollen wir klare Schlüsse ziehen und nach vorne blicken.“
Mit dem entscheidenden letzten Gruppenspiel wollte sich bei Sturm nach der Niederlage noch niemand so wirklich beschäftigen. Während es für die Grazer nach Lissabon geht, empfängt Rakow den Gruppensieger Atalanta Bergamo. „Wer gegen einen der Großen aus unserer Gruppe punktet, wird am Ende in der Conference League sein. Wir haben die Chance auf eine Vorentscheidung vergeben, das wäre aber mit so einer Leistung auch nicht verdient gewesen.“