Mit dem 2:2 gegen Atalanta Bergamo trotz fast einer gesamten Hälfte in Unterzahl holte Sturm am dritten Gruppenspieltag der Europa League einen Punkt, „der sich fast anfühlt wie ein Sieg“, wie Trainer Christian Ilzer nach der Partie sagte. Und so ließ sich die Mannschaft von den 15.000 Zusehern in der ausverkauften Merkur-Arena auch feiern. „Es war ein großartiger Europacup-Abend.“
Kommentar: Der Sturm-Geist war gegen Atalanta in jeder Aktion zu sehen
Nach dem Ausschluss von Kapitän Stefan Hierländer in der 52. Minute glich der späte Ausgleich gegen den italienischen Topklub durch Szymon Wlodarczyk vom Elfmeterpunkt (80.) einer Sensation. „Das Spiel hat uns in eine Phase gebracht, in der uns wenige noch etwas zugetraut haben“, sagte Ilzer. „Wir selbst haben immer daran geglaubt, jedem Einwechselspieler habe ich mitgegeben: ,Glaube an das, was uns keiner mehr zutraut, wir können das schaffen´. Es war wichtig, das auf dem Platz auszustrahlen und auch die anderen Spieler mit diesem Gedanken zu infizieren.“
Ilzer: „Die zweite Gelbe war eine sehr harte Entscheidung“
Und Sturm hat es geschafft, durch den Punktgewinn sind die Grazer weiter im Rennen um den Aufstieg aus der Gruppe D. Und das trotz der unnötigen Gelb-Roten Karte von Hierländer, der seinen Gegenspieler tief in der gegnerischen Spielhälfte an der Hüfte gehalten hat und dafür seine zweite Gelbe Karte sah. Die erste gab es in der Aufregung um den Elfmeterpfiff für Atalanta vor der Pause, der zur Führung der Gäste führte. „Die zweite Gelbe war eine sehr harte Entscheidung, die erste hat mich geärgert, die war unnötig“, sagte Ilzer.
Zu der Elfmeterentscheidung gegen Sturm, der ein Handspiel von Jon Gorenc Stankovic vorangegangen war, sagte der Coach: „Der Elfmeter war unglücklich, weil Jon hinten keine Augen hat, aber die Hand war weit ausgestreckt. Beide Elfmeter waren zu geben.“ Für Sturm verwandelte Wlodarczyk eiskalt zum Ausgleich, es war sein erstes Tor seit zwei Monaten. „Klar, als Stürmer misst du dich an Toren“, sagte Ilzer. „Aber wenn die Performance stimmt, kommen die Tore von selbst, da darf man sich nicht selbst geißeln. Er geht den Weg im Training super mit. Den Elfmeter hat er eiskalt verwandelt, er ist cool geblieben, diese Qualität hat er.“
Da auch Rakow gegen Sporting Lissabon gepunktet hat, hat sich in der Tabelle nicht viel geändert. Auf die Polen beträgt Sturms Vorsprung weiter drei Zähler, Sporting hält wie Sturm bei vier Punkten, Atalanta führt die Gruppe mit sieben Zählern an. „Wenn wir um Platz zwei mitreden wollen, müssen wir aus den zwei schwierigen Auswärtsspielen bei Atalanta und Sporting was mitnehmen“, sagte Ilzer. „Das wird eine Herkulesaufgabe, der wir uns mit großem Selbstvertrauen stellen.