Als sich Schiedsrichter Daniel Pfister in der Nachspielzeit des Duells mit Rapid nach Hinweis des VAR auf den Weg machte, um sich die mögliche Elfmeter-Szene noch einmal anzusehen, hat GAK-Sportdirektor Dieter Elsneg laut eigener Aussage „1000 Tode durchlebt.“ Natürlich tat es auch dem 34-Jährigen weh, so spät noch den Ausgleich zum 1:1 kassiert zu haben. Trotzdem standen nach diesem Auftritt „viele positive Aspekte“ im Vordergrund. Elsneg sah eine fleißige Mannschaft mit Feuer und Rettermentalität.
Elsneg-Kompliment für Poms
„Was sich die Jungs erarbeitet hatten, ist aufgegangen. Wir wollten Rapid nicht allzu oft ins Angriffsdrittel kommen lassen. Das ist mit unglaublich toller Mannschaftsmoral und Arbeit gegen den Ball gelungen“, lobte der Sportchef, der dem neuen Trainer Rene Poms ein Kompliment aussprach: „Rene hat sehr viele Bereiche sehr gut moderiert und eingefordert. Dieser richtig coole Fight gegen Rapid hat gezeigt: Die Mannschaft lebt, der Verein lebt.“
Poms hatte von Tag eins an immer wieder darauf hingewiesen, dass die Mannschaft funktioniert, und fand auch nach seinem Einstand faire Worte in Richtung seines Vorgängers: „Ich kenne Gernot Messner ja und weiß, wie er arbeitet. Also wusste ich, dass es eine intakte und körperlich fitte Mannschaft ist, die etwas von Taktik versteht.“
Dass er Messners Derby-Startelf nur an einer Position – der gesperrte Petar Filipovic kehrte anstelle von Marco Gantschnig zurück – änderte, begründete der neue Coach damit, dass er sich selbst im Training ein Bild gemacht habe und sich diese Formation als die beste aufgedrängt habe. Gleichzeitig habe er seinen Spielern jedoch angekündigt, dass er definitiv fünf Mal wechseln werde. Drei Mal reagierte Poms bereits zur Pause, weil er frische Akteure für die kräfteraubende Arbeit gegen den Ball aufbieten wollte.
Ob das Zusammenwirken im Mannschaftsverbund, die nötige Kompaktheit oder den Umstand, dass seine Schützlinge auch nach dem Rapid-Ausgleich noch den Versuch gestartet haben, in die Offensive zu kommen. „Ich habe viele positive Dinge gesehen, die uns in Zukunft sicherlich noch Punkte bringen werden. Davon bin ich überzeugt“, gab sich Poms optimistisch.
Ein Ruck ist fraglos durch den GAK gegangen. Dies ist auch jene Reaktion, die man bezwecken möchte, wenn man den Reiz eines neuen Übungsleiters setzt. „Wer schon einmal einen Trainerwechsel erlebt hat, weiß, dass sich bei den Spielern etwas im Kopf tut und dies eine normale Reaktion ist“, meinte Filipovic. Torschütze Christian Lichtenberger unterstrich: „Mit einem neuen Trainer ist immer eine neue Euphorie da. Die Spieler, die nicht immer gespielt haben, wollen sich beweisen.“ Marco Perchtold meinte, dass Poms versucht habe, den Spielern Selbstvertrauen einzuimpfen: „Und wie man gesehen hat eine gewisse Giftigkeit gegen den Ball.“
Gemeinsame Tage im Westen
Alles in allem können die Rotjacken auf diesem Debüt aufbauen. An Arbeit mangelt es jedoch weiter nicht. Diese Woche bietet die Gelegenheit, dass sich Coach und Mannschaft besser kennenlernen. Am Dienstag tritt der GAK die Reise zum ÖFB-Cup-Achtelfinale bei Schwarz-Weiß-Bregenz an, danach werden die Zelte in Salzburg aufgeschlagen, wo am Samstag das Gastspiel bei den „Bullen“ auf dem Programm steht. Vorerst zählt für Poms nur Bregenz, wo der erste Sieg gelingen soll: „Klar ist, dass wir natürlich eine Runde weiterkommen wollen.“