Dass seine Mannschaft Fußball spielen kann, würde man allgemein wissen. Taktisch sei ebenfalls gut gearbeitet worden, körperlich der Kader in gutem Zustand. „Der größte Hebel, kurzfristig etwas zu ändern, ist natürlich die mentale Komponente“, findet Rene Poms. Entsprechend versucht der neue Trainer des GAK daran zu arbeiten, ohne allzu offenkundig daran zu arbeiten. „Denn wenn ich sage, man soll nicht an einen rosa Elefanten denken, woran denkt man dann?“
Der GAK hat eine funktionierende Mansnchaft
Mit viel positiver Stimmung und Zuspruch versucht der 49-Jährige bei seinen neuen Schützlingen „aufzufrischen“, was zuletzt ein wenig verborgen blieb. „Das ist eine total funktionierende Mannschaft“, berichtet Poms nach vier Tagen Zusammenarbeit und verweist darauf, dass er in seiner Karriere als Chef- oder Co-Trainer Mannschaften schon in wesentlich schlechterem Zustand übernommen habe, „aber wenn du über einen gewissen Zeitraum sieglos bist, macht das etwas mit einer Mannschaft, das nagt am Selbstvertrauen.“
Kein Sieg, vier Remis und sechs Niederlagen in den bisherigen zehn Meisterschaftsrunden, das leidige Warten auf den ersten Bundesliga-Sieg seit 17 Jahren, der Ligahöchstwert von 23 Gegentoren: Es ist nachvollziehbar, dass die GAK-Köpfe zuletzt zumeist gesenkt waren. Mit Rapid gastiert am Sonntag der Tabellenzweite beim Schlusslicht. Für den neuen Coach startet seine Ära somit gegen jenen Kontrahenten, gegen den seine Amtszeit beim DSV Leoben im April zu Ende ging. Nach einem 0:3 im ÖFB-Cup-Halbfinale trat er bei den Obersteirern zurück.
Eine „brennende“ Mannschaft
„Rapid ist besser als damals“, findet Poms und begründet dies mit den sehr guten Sommer-Transfers der Hütteldorfer und einem Team, das sich inzwischen noch mehr gefunden hat: „Aber ich bin jetzt auch bei einer qualitativ besseren Mannschaft. In Leoben hatten wir auch eine sehr gute Mannschaft, aber der GAK hat noch mal mehr Qualität in seinen Reihen.“
Eine verbale Streicheleinheit für eine Mannschaft, in welcher der aus disziplinären Gründen zuletzt schriftlich abgemahnte und auf der Tribüne sitzende Michael Lang wie alle anderen bei null beginnt. „Für mich ist er ein vollwertiger Kaderspieler“, stellt Poms klar und möchte gegen Rapid ein Team „am höchsten Energielevel“ sehen: „Ich will elf Spieler am Platz, die bereit sind, alles für einen Sieg zu tun. Das fängt bei der Körpersprache an, geht über die Laufleistung und wie ich in die Zweikämpfe gehe, bis hin mit welcher Intensität ich spiele und versuche nach vorne zu kommen.“
Es gehe darum, den Leuten im Stadion eine Mannschaft zu zeigen, die brennt. „Diese Mentalität möchte ich nicht nur bei diesem einen Spiel von der ersten Sekunde an sehen, sondern in jedem Spiel des GAK. Das sind meine Basics“, so Poms. Alles über die Basics hinaus gilt es ohnehin Spiel für Spiel abzuarbeiten. Im ersten Schritt wird es spannend zu beobachten, ob es gegen einen offensivstarken Gegner gelingt, die teils unerklärlichen Fehler vor Gegentoren abzustellen.