Vermeidbare Gegentore, tapfer zurückgekämpft, aber am Ende kann man sich trotzdem nichts davon kaufen. Der GAK schien auch im Grazer Derby in einer Endlosschleife frei nach dem cineastischen Murmeltier, das täglich grüßt, gefangen zu sein. „Das ist ein bisschen die Geschichte“, bestätigte Trainer Gernot Messner, wobei Sturm schon über mehr Qualität verfüge als andere Kontrahenten, gegen die man diese Story erzählen konnte.

Ganz anders vorgestellt

Weil Sturm aber nun mal der Lokalrivale ist, wirkten die GAK-Protagonisten nach der 2:5-Abfuhr noch eine Spur geknickter als nach anderen Misserfolgen. „Wir haben uns das anders vorgestellt. Es war ein besonderes Spiel für uns, bei dem wir uns aus der Sch…gasse rausziehen hätten können“, ärgerte sich der Coach.

„Woche für Woche ist es das Gleiche“, meinte Daniel Maderner geknickt und sprach von billigen Standardgegentoren und Verlusttreffern, die man sich im Prinzip selbst schießen würde: „Jetzt stehst du mit einem 2:5 im Stadtderby da. Das ist brutal für den Kopf.“

Tormann Jakob Meierhofer war beim vierten Gegentor im Pech, ansonsten konnte er sich wenig vorwerfen. „Heute hat es sich sehr hilflos angefühlt. Sturm hatte viele Chancen, sehr wenig dankbare für mich. Es ist nicht geil, wenn du fünf Tore kriegst“, gab der 26-Jährige zu Protokoll.

Es geht weiter schwer von der Hand

Wo in der Aufstiegssaison vieles funktioniert hat, dominiert derzeit der Antilauf: „Es ist einfach ein Kampf. Es geht nichts leicht von der Hand, das war letztes Jahr großteils anders. Fehler wurden nicht bestraft, vorne hast du nur irgendwie hingehalten und der Ball fliegt rein. Aktuell ist es das Gegenteil, du probierst offensiv wie defensiv alles, aber es gelingt sehr wenig bis nichts.“

Dies sei natürlich frustrierend. Das Schlimmste sei jedoch, wenn man zulässt, dass diese Frustration Überhand gewinnt. Der positive Aspekt dieses GAK-Auftritts, sprich die an den Tag gelegte Moral nach dem 0:3, zeigte, dass dies noch nicht eingetreten ist. Mit jeder Niederlage wird es jedoch verständlicherweise schwieriger, die Köpfe oben zu behalten.

Ob das Kräftemessen mit der in personeller Hinsicht überlegenen Sturm-Mannschaft das richtige Duell ist, die grundsätzliche Qualitätsfrage zu stellen, sei dahingestellt. Aber wer nach zehn Runden mit weiterhin lediglich vier Punkten die rote Laterne trägt, schleppt logischerweise viel Frust und Verzweiflung mit sich. Messners bitteres Zwischenfazit: „Es ist zu wenig, um in der Bundesliga Spiele zu gewinnen. Wir schaffen es einfach nicht, mehr Tore zu schießen und weniger zu bekommen.“