Lediglich vier Punkte aus den ersten sieben Matches nach der Rückkehr in die Bundesliga sind für den GAK keine zufriedenstellende Ausbeute. Vor allem korreliert sie nicht mit den Leistungen. Dass mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit in der Offensive sowie Konsequenz in der Defensive der eine oder andere Sieg ohne Weiteres drinnen gewesen wäre, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben.
Fakt ist trotzdem: Nach dem Hartberg-Sieg am Donnerstag ziert der GAK das Tabellenende, was den Druck für das Heimspiel gegen Klagenfurt weiter erhöht. „Der Druck war vorher auch schon da, weil wir den ersten Sieg haben wollen. Aber natürlich ist es nicht erfreulich, wenn man auf die Tabelle schaut. Wir wollen das so schnell wie möglich ändern. Das ist für Sonntag für jeden einzelnen die Aufgabe“, erklärt Trainer Gernot Messner.
Dass in Sachen erstem Sieg im Oberhaus seit 2007 mittlerweile Ungeduld herrscht, ist völlig verständlich. Für Nervosität im Kampf um den Klassenerhalt wäre es angesichts des Bundesliga-Modus allerdings verfrüht, aufgrund der Punkteteilung hat sich der Existenzkampf seit der 2018/19 schlagend gewordenen Ligareform noch mehr ins Frühjahr verlagert. Wenig erfreulich fällt dafür ein Vergleich mit den Aufsteigern der letzten sechs Jahre aus.
Kein anderer Neuling hatte ab der Saison 2018/19 punktetechnisch eine derart magere Ausbeute. Zwar hat der GAK bislang „nur“ drei Partien verloren, doch im Vergleich macht sich der fehlende Sieg bemerkbar. Das aktuelle Sensationsteam Blau-Weiß Linz etwa legte in der Vorsaison als Aufsteiger ebenfalls einen durchwachsenen Start hin, kassierte in den ersten sieben Runden bei ebenfalls zehn geschossenen Treffern sogar 19 Gegentore. Dank eines Siegs bei der WSG Tirol hatten die Oberösterreicher jedoch bereits fünf Zähler angeschrieben.
Die beste Bilanz eines Aufsteigers hatte 2022/23 Austria Lustenau aufzuweisen. Elf Punkte nach sieben Runden konnten sich definitiv sehen lassen. Doch auch die Vorarlberger mussten zu diesem Zeitpunkt bereits 13 Mal zusehen, wie ihre Kontrahenten über Tore jubelten. Generell auffällig: Auch unter den weiteren Aufsteigern seit 2018 befindet sich der GAK mit seinen 15 Gegentreffern in bester Gesellschaft. Die jeweils zweistellige Zahl der Gegentore von Wacker Innsbruck (14), Hartberg (12), WSG Tirol (13), Ried (16) und Klagenfurt (15) verdeutlicht ebenfalls, dass es in der Rückwärtsbewegung offenkundig ein wenig Zeit braucht, sich an die Anforderungen im Oberhaus anzupassen.
Schaut man sich an, was der spätere Absteiger seit 2018/19 jeweils aus seinen ersten sieben absolvierten Begegnungen mitgenommen hat, erkennt man speziell an zwei Beispielen, dass verfrühte Panik unbegründet wäre. Der SKN St. Pölten lachte 2020/21 mit zehn Punkten und einem Torverhältnis von 14:9 sogar vom vierten Tabellenplatz. Im weiteren Saisonverlauf legten die Niederösterreicher jedoch nur zwei weitere Siege nach, weshalb der bittere Gang in die 2. Liga anstand.
Ähnliches erlebte ein Jahr später die Admira. Nach sieben Runden noch Sechster, zogen die Südstädter in einem Abstiegsthriller den Kürzeren. Soll heißen: Auch aktuell besser gestartete Klubs sind logischerweise keinesfalls durch. Im Umkehrschluss retteten sich 2019/20 mit der Admira (ein Punkt) und 2018/19 mit Altach (zwei Punkte) Teams nach kapitaleren Fehlstarts. Was heißt das für den GAK? Die Ruhe bewahren, Konstanz in die teils ordentlichen Leistungen bringen, dann aber natürlich schön langsam mit dem Punktesammeln beginnen. Dass dies notwendig ist, wissen alle Beteiligten. Denn mit jedem nicht gewonnenen Spiel wird es mental schwieriger, befreit aufzuspielen.