Gemischte Gefühle seien es, die laut Sportchef Dieter Elsneg beim GAK am Tag nach der Nullnummer bei der WSG Tirol vorherrschen. „Es ist sicher positiv, dass wir angeschrieben haben, auf der anderen Seite haben wir das Gefühl, dass wir vor allem in der ersten Halbzeit nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen sind“, verdeutlicht der 34-Jährige.

Zu wenig Risiko des GAK

Nach dem Seitenwechsel übten die Rotjacken am Innsbrucker Tivoli nach der Einwechslung frischer Kräfte mehr offensiven Druck aus. In der Nachspielzeit bot sich für Joker Tio Cipot sogar noch die Gelegenheit für das Siegtor. Doch allgemein empfand Elsneg den Auftritt nicht mutig genug: „Es hat ein wenig gehemmt gewirkt, als ob wir glücklich damit waren, dass wir einen Punkt in der Hand haben und deshalb nicht mehr zu viel Risiko gegangen sind.“

Letztlich war es ein gerechtes Unentschieden, mit dem man auch im GAK-Lager nach dem Schlusspfiff gut leben konnte. Der erste Punkt in der Bundesliga ist nun mal der erste Punkt. Nun gilt es zu lernen, auch im Oberhaus frühzeitiger zu spüren, wann mehr drinnen ist. „In einem ähnlichen Spiel hätten wir in der 2. Liga vielleicht mutiger agiert. Aber das ist ein Prozess“, erklärt Elsneg, der bei aller Freude über den Punkt die Leistung in den Mittelpunkt stellen möchte - und die ließ eben Luft nach oben zu.

Solides Startelf-Debüt von Dennis Dressel

Erstmals in der Startelf stand Neuzugang Dennis Dressel, der die einzige Chance der ersten Halbzeit liegen ließ. „Er hat eine solide, gute Partie gespielt. Mit seiner Ballsicherheit und Positionierung als Sechser vor der Abwehr tut er unserem Spiel sehr gut, er gibt uns sehr viel Ruhe“, lobt der Sportliche Leiter, für den es am Transfermarkt derzeit eher ruhig zugeht. In erster Linie versucht der GAK derzeit, Leihdestinationen für jüngere Spieler mit wenig Chance auf Einsatzzeiten zu finden.

Am kommenden Samstag wartet für den Aufsteiger die nächste Chance auf den ersten Bundesliga-Sieg seit 17 Jahren. Mit Blau-Weiß Linz ist jene Mannschaft in Graz zu Gast, gegen die man 2023 im dramatischen Fernduell um Platz eins in der 2. Liga den Kürzeren gezogen hat. Nach dem Spitzenteam Salzburg und der Ballbesitzmannschaft WSG Tirol seien die Oberösterreicher wieder eine neue Herausforderung.

Revanche gegen Blau-Weiß Linz?

„Blau-Weiß Linz geht hohe Intensität, investiert viel und ist sicher mehr eine Umschalt- als eine Ballbesitzmannschaft. Das wird erneut ein ganz anderes Spiel“, prophezeit Elsneg, der klarstellt: „Es geht nicht um Revanche. Es ist die nächste Hürde, die wir nehmen müssen. Wir wollen einfach eine gute Leistung bringen und hoffentlich so viele Punkte wie möglich holen.“