Erstmals seit dem Jahr 2007 spielt der GAK wieder in der höchsten österreichischen Spielklasse. Aufgrund von Lizenzvergehen erhielten die Rotjacken im Spieljahr 2006/07 einen Punkteabzug von 28 Zählern, der Zwangsabstieg war besiegelt, es folgte ein Neubeginn in der ersten Klasse. Der Grazer Traditionsklub ließ sich trotz aller Unannehmlichkeiten nicht unterkriegen, kämpfte sich zurück, verarbeitete auch den unfassbaren Dämpfer in der Spielzeit 2022/23 mit dem verpassten Aufstieg großartig.

Und jetzt, nach vielen Jahren in den unteren Klassen, ist der GAK wieder da, ist erstklassig. Der Aufsteiger eröffnet am Freitag (20.30 Uhr, Sky live) die Saison 2024/25 mit einem Heimspiel gegen Salzburg. Im und rund um den Verein herrschen bereits „eine positive Aufregung und eine unglaubliche Vorfreude“, sagt Sportdirektor Didi Elsneg. Als 31-Jähriger musste er 2021 die sportliche Verantwortung beim GAK übernehmen. Der damalige Sportdirektor Alfred Gert erlitt einen Herzinfarkt, ist aktuell zufriedener Pensionist. Assistent Elsneg war plötzlich Sportdirektor. „Es ist alles schneller gegangen als geplant. Aber ehrlich? Ich habe damals schon von der Bundesliga geträumt“, sagt der heute 34-Jährige.

Emotionaler Ausbruch

Wenn die Mannschaft am Freitag um 20.30 Uhr in der Merkur-Arena einläuft, „wird das für mich ganz sicher ein sehr aufwühlender Moment sein. Das war es auch im letzten Spiel gegen Kapfenberg, als ich ein, zwei Minuten einen emotionalen Ausbruch hatte“, sagt Elsneg. Ein bisschen Stolz schwingt schon mit, dass man wieder „ganz oben dabei ist. Das erste Spiel wird ein Probegalopp, sowohl sportlich als auch administrativ“, sagt Elsneg.

Trainer Gernot Messner und Geschäftsführer Dieter Elsneg (rechts)
Trainer Gernot Messner und Geschäftsführer Dieter Elsneg (rechts) © GEPA

Für diesen Probegalopp hat Trainer Gernot Messer und sein Betreuerteam die Mannschaft nun fünf Wochen vorbereitet. Die meisten Spieler haben die Systemumstellung auf eine Dreierkette schon ganz gut verinnerlicht. „Die Wahrscheinlichkeit ist aber gegeben, dass es zu Abstimmungsproblemen kommt“, sagt Messner und erklärt: „Wir haben die neuen Spieler stückweise herangeführt, weil nicht alle zum Trainingsstart bei uns waren.“ Neun neue Spieler haben die Rotjacken verpflichtet: Dominik Frieser/Hartberg, Jacob Italiano/Mönchengladbach II, Moritz Eder/Pinzgau Saalfelden, Tio Cipot/Spezia/Leihe, Juri Kirchmayr/Wolfsburg, Martin Kreuzriegler/Valerenga, Petar Filipovic/Limassol, Romeo Vucic/Austria Wien/Leihe, Dennis Dressel/vereinslos. Den einen oder anderen wird man zum Auftakt in der Startelf sehen.

Kein Kribbeln

Messner verspürt vor seinem Debüt in der Ersten Liga „kein Kribbeln. Es gibt noch viel zu tun. Trainings, Besprechungen, Standard-Varianten. Aber eine gewisse Freude ist schon da.“ Die Match-Vorbereitung wird nicht verändert. Messner: „Wir bleiben bei dem, was uns in den vergangenen zwei Jahren so stark gemacht hat.“ Wie immer haben Messner und sein Trainerteam für das Spiel Plan A ausgearbeitet, Plan B liegt abrufbar bereit. Dass er einst bei Salzburg spielte, hat für ihn „keine Relevanz. Das ist schon zu lange her.“ Als Red Bull einstieg, stieg der Kärntner also aus. „Wir müssen bei der Wahrheit bleiben. Sie brauchten mich damals nicht mehr“, sagt er heute schmunzelnd.

Dafür braucht der GAK Trainer Gernot Messner. Sein bisheriger Punkteschnitt von 2,05 Zählern bei den Rotjacken ist erstklassig. Kann er diesen Wert in der ersten Liga annähernd halten, ist das Saisonziel des Klassenerhalts spielend zu erreichen.